SPIELE
Review PS4
Spiel-Review
In „Lego Batman 3: Jenseits von Gotham“
verzichtet Entwickler Traveller's Tales im
Gegensatz zu den letzten Ablegern „Lego
Der Hobbit“ oder „Lego Marvel Super Heroes“ auf eine offene Spielwelt. Stattdessen
lädt man besonders Comic-Fans mit zahlreichen Insidern aus dem DC-Universum zum
Grinsen ein. Ob auch für Nicht-Nerds ausreichend Futter geboten wird, klären wir in unserem umfangreichen Review.
Story
Supermans Gegner Brainiac, eine künstliche
Intelligenz, hat es auf die Erde abgesehen.
Brainiacs Gier nach Wissen treibt ihn dazu,
ganze Welten zu schrumpfen und sie im
Handgepäck zu transportieren. Um seine
Macht zu stärken, lockt der Schurke Inhaber
von Power-Ringen, wie Star Sapphire, Sinestro und Atrocitus, in eine Falle. Jetzt scheint
Brainiac niemand mehr Einhalt gebieten zu
können. Nur Batman, Robin, Superman und
der Rest der Justice League stellen sich dem
außerirdischen Eroberer in den Weg. Doch
womit sie nicht gerechnet haben: Auch Lex
Luthor, der Joker und andere Super-Kriminelle wie Solomon Grundy mischen mit. Rasch
ist das Klötzchen-Chaos perfekt.
„Lego Batman 3: Jenseits von Gotham“ erzählt abermals eine eigene Geschichte. Für
die Story erweist sich der Verzicht auf eine
offene Spielwelt als Glücksgriff: So macht die
Unterteilung in einzelne Hubs und in sich abgeschlossene Levels erzählerisch Sinn. Und
auch wenn der Plot um Brainiacs Versuch,
die Erde in ein Einmachglas zu stecken, anfangs austauschbar wirkt, kommen später einige äußerst amüsante Wendungen auf den
Spieler zu. An dieser Stelle soll nicht zu viel
verraten werden, doch einige Schurken erleben äußerst amüsante Sinneswandel, die im
Kontext der Geschichte Spaß machen und
Comic-Fans zum Schmunzeln bringen. Dazu
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kommt, dass die Story nicht nur in sich geschlossener, sondern auch umfangreicher
wirkt als beispielsweise bei „Lego Marvel Super Heroes“. So kann man schon für die
Hauptgeschichte gute 15 Stunden einrechnen, die zudem ohne Leerlauf auskommen.
Währenddessen wird man als Gamer sehr
kurzweilig unterhalten und will doch gerne
wissen, wie die Geschichte um Batman, Brainiac und Konsorten ausgeht. Von den bisherigen Lego-Titeln, die mit einer eigenen Story
aufwarten und sich nicht an einen vorgefertigten Plot halten („Lego Herr der Ringe“), erzählt „Lego Batman 3: Jenseits von Gotham“
jedenfalls bisher die stimmigste und auch
witzigste Handlung.
Grafik
„Lego Batman 3: Jenseits von Gotham“ legt
gegenüber den bisherigen Lego-Spielen für
die PS4 noch einmal eine Schippe rauf. Es
bleibt bei knackscharfer Grafik in 1080p, die
selbst bei Bosskämpfen oder den rasanten
Space-Levels immer hohe Framerates bietet.
Highlight sind natürlich die vielseitigen Animationen der Klötzchen-Helden, welche
mehr Persönlichkeit aufweisen, als mancher
vor Polygonen strotzende Protagonist anderer Titel. Auch die Beleuchtungs-Engine vermittelt Next-Generation-Feeling, was bei den
vielen reflektierenden Oberflächen gut zur
Geltung kommt. Zudem erkennt man bei den
hochaufgelösten Texturen ohne Pixelmatsch
feine Maserungen – etwa im Cape des Martian Manhunters. Im Ergebnis haben wir es
hier mit dem bisher grafisch gelungensten
Lego-Titel zu tun, so dass der Verlust einer offenen Spielwelt visuell kaum schmerzt.
Sound
Beim Sound gilt weiterhin: Kennt man einen,
kennt man alle. Zumindest betrifft dies die
Umgebungsgeräusche, welche aus den Vorgängerspielen bekannt und seit der guten al-
ten Zeit der Playstation 2 identisch geblieben
sind. Was die Musik betrifft, ergeben sich gegenüber den ersten beiden „Lego Batman“
ebenfalls kaum Veränderungen. In erster Linie dudeln leider viele sich allzu schnell wiederholende Stücke aus den Tim-Burton-Filmen vor sich hin. Steigt Superman gen Himmel ertönt das imposante Theme von John
Williams, während bei Wonder Womans
Flugeinlagen die Musik aus der Serie mit Lynda Carter für ein Grinsen sorgt. Was die Synchronisation betrifft, ist die deutsche Umsetzung leider ähnlich unerträglich wie bereits
bei „Lego Batman 2: DC Super Heroes“. So
klingen die deutschen Sprecher generell lustlos und die Dialogregie wusste offensichtlich
auch mit dem Lego-Humor, wenig anzufangen. Anders sieht es erst beim englischsprachigen Originalton aus: Hier synchronisiert
Blulife ·
04/2014