BluLife 04/2014 BluLife 04/2014 | Page 146

SPIELE Review PS4 Spiel-Review In „Lego Batman 3: Jenseits von Gotham“ verzichtet Entwickler Traveller's Tales im Gegensatz zu den letzten Ablegern „Lego Der Hobbit“ oder „Lego Marvel Super Heroes“ auf eine offene Spielwelt. Stattdessen lädt man besonders Comic-Fans mit zahlreichen Insidern aus dem DC-Universum zum Grinsen ein. Ob auch für Nicht-Nerds ausreichend Futter geboten wird, klären wir in unserem umfangreichen Review. Story Supermans Gegner Brainiac, eine künstliche Intelligenz, hat es auf die Erde abgesehen. Brainiacs Gier nach Wissen treibt ihn dazu, ganze Welten zu schrumpfen und sie im Handgepäck zu transportieren. Um seine Macht zu stärken, lockt der Schurke Inhaber von Power-Ringen, wie Star Sapphire, Sinestro und Atrocitus, in eine Falle. Jetzt scheint Brainiac niemand mehr Einhalt gebieten zu können. Nur Batman, Robin, Superman und der Rest der Justice League stellen sich dem außerirdischen Eroberer in den Weg. Doch womit sie nicht gerechnet haben: Auch Lex Luthor, der Joker und andere Super-Kriminelle wie Solomon Grundy mischen mit. Rasch ist das Klötzchen-Chaos perfekt. „Lego Batman 3: Jenseits von Gotham“ erzählt abermals eine eigene Geschichte. Für die Story erweist sich der Verzicht auf eine offene Spielwelt als Glücksgriff: So macht die Unterteilung in einzelne Hubs und in sich abgeschlossene Levels erzählerisch Sinn. Und auch wenn der Plot um Brainiacs Versuch, die Erde in ein Einmachglas zu stecken, anfangs austauschbar wirkt, kommen später einige äußerst amüsante Wendungen auf den Spieler zu. An dieser Stelle soll nicht zu viel verraten werden, doch einige Schurken erleben äußerst amüsante Sinneswandel, die im Kontext der Geschichte Spaß machen und Comic-Fans zum Schmunzeln bringen. Dazu 146 www.bluray-disc.de kommt, dass die Story nicht nur in sich geschlossener, sondern auch umfangreicher wirkt als beispielsweise bei „Lego Marvel Super Heroes“. So kann man schon für die Hauptgeschichte gute 15 Stunden einrechnen, die zudem ohne Leerlauf auskommen. Währenddessen wird man als Gamer sehr kurzweilig unterhalten und will doch gerne wissen, wie die Geschichte um Batman, Brainiac und Konsorten ausgeht. Von den bisherigen Lego-Titeln, die mit einer eigenen Story aufwarten und sich nicht an einen vorgefertigten Plot halten („Lego Herr der Ringe“), erzählt „Lego Batman 3: Jenseits von Gotham“ jedenfalls bisher die stimmigste und auch witzigste Handlung. Grafik „Lego Batman 3: Jenseits von Gotham“ legt gegenüber den bisherigen Lego-Spielen für die PS4 noch einmal eine Schippe rauf. Es bleibt bei knackscharfer Grafik in 1080p, die selbst bei Bosskämpfen oder den rasanten Space-Levels immer hohe Framerates bietet. Highlight sind natürlich die vielseitigen Animationen der Klötzchen-Helden, welche mehr Persönlichkeit aufweisen, als mancher vor Polygonen strotzende Protagonist anderer Titel. Auch die Beleuchtungs-Engine vermittelt Next-Generation-Feeling, was bei den vielen reflektierenden Oberflächen gut zur Geltung kommt. Zudem erkennt man bei den hochaufgelösten Texturen ohne Pixelmatsch feine Maserungen – etwa im Cape des Martian Manhunters. Im Ergebnis haben wir es hier mit dem bisher grafisch gelungensten Lego-Titel zu tun, so dass der Verlust einer offenen Spielwelt visuell kaum schmerzt. Sound Beim Sound gilt weiterhin: Kennt man einen, kennt man alle. Zumindest betrifft dies die Umgebungsgeräusche, welche aus den Vorgängerspielen bekannt und seit der guten al- ten Zeit der Playstation 2 identisch geblieben sind. Was die Musik betrifft, ergeben sich gegenüber den ersten beiden „Lego Batman“ ebenfalls kaum Veränderungen. In erster Linie dudeln leider viele sich allzu schnell wiederholende Stücke aus den Tim-Burton-Filmen vor sich hin. Steigt Superman gen Himmel ertönt das imposante Theme von John Williams, während bei Wonder Womans Flugeinlagen die Musik aus der Serie mit Lynda Carter für ein Grinsen sorgt. Was die Synchronisation betrifft, ist die deutsche Umsetzung leider ähnlich unerträglich wie bereits bei „Lego Batman 2: DC Super Heroes“. So klingen die deutschen Sprecher generell lustlos und die Dialogregie wusste offensichtlich auch mit dem Lego-Humor, wenig anzufangen. Anders sieht es erst beim englischsprachigen Originalton aus: Hier synchronisiert Blulife · 04/2014