Fehler. Hier und da wirken Stimmen und Audiologs etwas zu leise, was aber in den Optionen nachjustiert werden kann. Die deutschen Sprecher sind bis auf wenige Ausnahmen allesamt gut eingearbeitet. Besonders
die wuchtigen Waffengeräusche stachen im
Test positiv hervor: Man meint den berstenden Knochen der Gegner unter dem schweren Gewicht einer Zweihandwaffe, förmlich
spüren zu können. An die Qualitäten eines
Hollywoodblockbusters reichen aber gerade
die Effektgeräusche nicht heran, diese wirken
oft etwas dünn und höhenbetont. Die Immersion hingegen ist stellenweise sehr gut
gelungen – wer eine Surroundanlage sein Eigen nennt, darf sich über die gleichmäßige
Auslastung aller Kanäle freuen, wodurch sich
der Spieler zumindest tontechnisch voll einbezogen fühlen kann.
Singleplayer
Getreu dem Motto ‚Gut geklaut, statt
schlecht selbst erfunden‘ spielt sich ‚Lords of
the Fallen‘ wie ein waschechter ‚Dark Souls‘Klon, der nicht nur in seiner Kampfmechanik,
sondern auch in seinem Pacing enorm an das
Genrevorbild erinnert. Dementsprechend
schlägt, sticht, zaubert oder flüchtet sich der
Spieler durch die fordernden Kämpfe, die oft
als Ansammlungen von Gegnern in Erscheinung treten, welche wichtige Passagen des
Blulife ·
04/2014
Bergklosters ‚blockieren‘. Das System ist dabei sehr ausgeklügelt: Im richtigen Moment
zu blocken, zu kontern oder zuzustechen,
kann entscheidend sein. Der mehrmalige
Bildschirmtod gehört zum Spielprinzip. Das
Sammeln von Erfahrungspunkten - die im
Falle des Ablebens am Sterbeort zurückbleiben und vor dem erneut drohenden Tod eingesammelt werden müssen - gehört zu solch
einem Spiel genauso dazu, wie das Aufleveln
verschiedener Fertigkeiten an dafür vorgesehenen Bereichen und das Sammeln mal
mehr mal weniger nützlicher Ausrüstungsgegenstände und/oder Waffen. Dabei bleibt
das Spiel jedoch stets fair und fordert vom
Spieler Aufmerksamkeit und Geschick im
Umgang mit den Fähigkeiten und Kampftechniken Harkyns. An mehr oder weniger gut
versteckten Orten kann man außerdem Au-
dioLogs finden, die dem Spieler Hintergründe zu handelnden Personen oder der Welt im
Allgemeinen näher bringen – leider sind diese zwar angenehm vertont, bieten jedoch
kaum einen Mehrwert. Auch verläuft das Leveldesign recht linear, ist aber mitunter so
verwinkelt, dass man die Areale mehrmals
genau absuchen muss, was in nervigem
Backtracking resultieren kann. Hilfen wie eine Karte oder optional einblendbare Zielinformationen gibt es nicht. Das Gegnerdesign
ist zwar ansprechend, leider jedoch wenig
vielfältig. Die repetitiv auftauchenden Feinde
hätten ruhig abwechslungsreicher ausfallen
dürfen. Die Bosskämpfe stellen eine Ausnahme davon dar, sind jedoch keine echten Highlights geworden. Darüber hinaus traten im
Test sowohl spielerische als auch grafische
Bugs auf. Wenn die Gegner über dem Boden
schweben oder der Charakter hin und wieder
durch den Boden ins Nichts fällt, dann mag
das bei einem Spiel dieser Größenordnung
zwar vorkommen – störend ist es trotzdem.
Positiv:
+ düstere Atmosphäre und ansehnliche
Kulisse
+ gut vertonte Sprecher
+ eingängiges, forderndes Kampfsystem
+ fair verteilte Speicherpunkte
+ Einsteigerfreundlicher als ‚Dark Souls‘
Negativ:
- zu simpel gestrickte Story
- austauschbare Dialoge
- Identifikation mit Protagonisten
kaum möglich
- nur ein vorgefertigter Charakter spielbar
- teilweise unübersichtliche Kamera
- kaum Erkundungsreize
- teils nervige Bugs
- Tearing und Slowdowns
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Fazit
‚Lords of the Fallen‘ ist ein Spiel, welches
groß hätte werden können, dem es aber
an Feinschliff fehlt. Auf der technischen
Seite macht sich dies anhand vielerlei
Dinge bemerkbar: Seien es die Bugs, die
Charakterentwicklung, die Menüführung
oder die nicht vorhandene Möglichkeit,
angesammelten Unrat verkaufen zu können. Mit ein wenig mehr Zeit hätte hier
ein deutsches ‚Dark Souls‘ entstehen können. Unterm Strich bleibt ein immerhin
gutes, anspruchsvolles Action-RPG, welches mit einem düsteren Setting, die sehr
d