BluLife 04/2014 BluLife 04/2014 | Page 137

Positiv: + große und extrem lebendige Spielwelt + viele, gut umgesetzte Nebenmissionen (Paris Stories, Mordfälle) + umfangreiche Charakter-Anpassung + generell tolle Grafik und toller Sound Negativ: - einige Inhalte an Companion-App und Community „Initiates“ gebunden - Coop-Modus bleibt hinter dem Potential zurück - zahlreiche technische Probleme - teilweise spielerisch sinnlose Sammel-Orgien reicht, sollte jeder für sich entscheiden. Positiv ist noch abschließend anzumerken, dass man glücklicherweise die langweiligen Missionen der Marke „Folge XY“ auf ein Minimum reduziert hat. Zudem gibt es nun bei wichtigen Meuchelmorden mehr Freiheit und sogar individuelle Möglichkeiten, sein Ziel auszuschalten. Multiplayer Ubisoft hat die bekannten Katz-und-MausMultiplayer der Vorgänger in „Assassin's Creed Unity“ gänzlich über Bord geworfen. Stattdessen kann man innerhalb der Spielwelt jederzeit Coop-Missionen mit bis zu drei weiteren Mitstreitern starten. Ähnlich wie in normalen Single-Player-Aufträgen, gibt es jeweils Hintergrundgeschichten und abwechslungsreiche Aufgabenstellungen. Als Belohnungen für absolvierte Missionen winken neue Kleidungsstücke und Waffen. Leider krankt der Multiplayer daran, dass die Koordination mit den Mitstreitern in der Regel zu zeitraubend ist. Am Ende führt das dazu, dass gerade bei Partien mit drei weiteren Recken, alle auf das Ziel losstürmen und statt taktisch und verdeckt zu arbeiten, alle Feinde frontal plattgemacht werden. Stealth-Feeling fehlt fast gänzlich. Leider ist strategisches Vorgehen aber auch selten zwingend notwendig: Mit vier Spielern schickt man die Gegner eben doch zu einfach in die ewigen Jagdgründe, als dass sich komplexe Meuchelmorde auszahlen würden. Wer lieber atmosphärischer und koordinierter zu Werke gehen will, sollte den Multiplayer-Modus wohl nur mit Freunden bestreiten. Als Neuzugang mit einer zufällig zusammengewürfelten Truppe hat man nur begrenzt seinen Spaß. Trotzdem die Missionen theoretisch abwechslungsreich sind, in mehreren Stufen ablaufen und mal Leibwächterschutz, mal das Eindringen in bewachte Gebäude erfordern, arten sie wie gesagt stets rasch in Gemetzel aus. Vielleicht schraubt Ubisoft hier noch an der Balance, um abgesprochenes und präzises Vorgehen stärker zu belohnen. Spiel hier kaufen y Fazit Technisch ist „Assassin's Creed Unity“ ein deftiger Schritt nach vorne – spielerisch aber eher eine Reduzierung bzw. Besinnung auf vergangene Tage. Ob man diese Strategie nun als fehlende Innovation oder gelungenen Verzicht auf Experimente begreift, sollte jeder für sich entscheiden. Zumindest ist dieser Titel durch und durch ein „Assassin's Creed“ - mit allen traditionellen Stärken und Schwächen, welche die Serie seit jeher mit sich bringt. Für jeden Schritt nach vorne (leicht verbessertes Kampfsystem, lebendigere Spielwelt, Charakter-Anpassung) macht das Game allerdings auch einen zurück (nervige Monetarisierung, aufdringliche Vernetzungen zur CompanionApp). Im Ergebnis wird „Assa