BluLife 04/2014 BluLife 04/2014 | Page 131

Fazit Wer sich für das gesellschaftliche Wohl einsetzt und seine Aufgaben erfüllt, erhält auch pünktlich seinen Lohn und kann bessere Werkzeuge, Jetpacks oder andere Sachen kaufen, die ihn noch effektiver in seiner Arbeit machen. streben eine zügige Umstrukturierung der städtischen Gebäude an. In diesen Fällen können Kanonen und andere Waffen zur Verteidigung eingesetzt werden. Ist die Stadt erfolgreich verteidigt und das Monster besiegt, können aus ihm ebenfalls Rohstoffe gewonnen werden. Aus diesen lässt sich bessere Ausrüstung fertigen und man tritt in einen genrebekannten bekannten Ablauf ein. Grafik & Ton Doch das Leben im Nichts ist nicht so frei von Gefahren, wie es auf den ersten Blick erscheint. Schon ein unbedachter Ausflug zu Fuß kann schnell im Ableben enden, wenn man sich zu weit von den befestigten Teilen der Welt entfernt. Die strukturelle Integrität des Untergrunds lässt sehr schnell nach und so sollte man bei den ersten Zeichen des Versinkens zusehends den Rückwärtsgang einlegen. Allerdings sind es nicht nur die kleinen Dinge, die einem böses wollen. Von Zeit zu Zeit suchen die sogenannten Izverg, riesige, schlecht gelaunte Ungetüme, nach einer Abwechslung im schnöden Monsteralltag und „The Tomorrow Children“ überzeugt besonders bei der grafischen und akustischen Umsetzung. Auch wenn es sich um eine Welt handelt, die hauptsächlich durch eine große, weiße Leere geprägt wird, ist sie doch auf ihre Art sehr schön. Q-Games hat es geschafft, mit dem Weglassen von viel optischer Komplexität und dem konzentrieren auf den eigenen optischen Stil eine Welt zu kreieren, die die Hintergrundgeschichte exzellent unterstützt. Leichte Spiegelungen und die gut gemachten Effekte bei den Kämpfen mit den Izverg helfen, die Welt ein wenig plastischer zu machen, so fühlen sich Augen und Ohren beim Spielen überaus wohl und machen Lust auf weitere Forschungsmissionen. Die russischen Dialoge werden für die meisten etwas ungewohnt sein und man muss sich darauf konzentrieren, in den Untertiteln nichts zu verpassen, aber als stilistisches Mittel erfüllen sie ihre Arbeit gut und helfen, die Illusion besser zu verkaufen. Am Ende des Tages gibt es in der kargen Welt von „The Tomorrow Children“ viel zu entdecken und zu tun, allerdings bleibt bei dem Fokus auf gesellschaftsförderliches Verhalten die Frage zurück, wie abhängig diese DesignEntscheidung letztlich macht. Natürlich wird es eine Menge Spaß machen, mit Gleichgesinnten die Stadt zu beeindruckender Größe anwachsen zu lassen, und sie gemeinsam gegen die lauernden Gefahren zu verteidigen, ist man aber in einer Siedlung mit weniger altruistischen Charakteren gelandet, könnte es unter Umständen zu einer frustrierenden Erfahrung werden. Aber Q-Games befindet sich ja auch erst in der Alpha-Phase und solche Probleme werden den Entwicklern sicher nicht unbekannt sein. Schließlich versucht man ja, am Ende glückliche Spieler zu haben, die möglichst lange in der selbst gestalteten Welt unterwegs sein wollen. Nächstes Jahr wird es dann für alle interessierten soweit sein und einen Blick ist „The Tomorrow Children“ auf jeden Fall jetzt schon wert. Tendenz Q-Games hat es geschafft, eine Spielwelt und eine Geschichte zu entwickeln, die sich deutlich von allen anderen in diesem Genre abhebt. Die Gameplay-Ansätze sind mit ihrem Fokus auf Kooperation ebenfalls eine sehr gute und spannende Idee. „The Tomorrow Children“ hat also viel Potential und der Zustand der Alpha-Version war handwerklich sehr ordentlich, was Hoffnung für das fertige Spiel macht. Wenn Q-Games und Sony dem Projekt jetzt treu bleiben und ihre Linie weiter verfolgen, kann es zu einem guten und einzigartigen Spiel werden, das viele Spieler in seinen Bann ziehen sollte. (ses) Blulife · 04/2014 131