Blulife 01-2014 01-2014 | Page 94

Film ab 18 CHEAP THRILLS Wie weit würdest Du gehen, wenn Du vor dem totalen Aus stehst? Du hast Frau und Kind, einen Haufen Rechnungen, keinen Job, kein Geld und an der Tür flattert der Räumungsbefehl. Die Frage, was ein Mensch bereit ist zu tun, um sich und seine Familie vor dem Ruin zu bewahren, stellt Regisseur E.L. Katz in seinem Regiedebut „Cheap Thrills“, der nun von Koch Media auf Blu-ray veröffentlicht wird. Story Craig (P. Healy) ist völlig am Ende: Die Rechnungen häufen sich, die Miete ist längst überfällig und seinen Job hat er auch gerade verloren. Er sucht Trost in einer Bar und trifft dort nicht nur auf seinen alten Schulfreund Vince (E. Embry), sondern auch auf den schwerreichen Colin (D. Koechner), der in der Bar den Geburtstag seiner viel jüngeren Frau Violet (S. Paxton) feiert. Der Millionär engagiert die beiden Loser für ein zwielichtiges Spiel: Sie müssen alles machen, was er sagt und bekommen ihre „Mühen“ in barer Münze bezahlt. Für Craig bietet sich ein Ausweg aus dem Dilemma, allerdings wird aus dem anfangs harmlosen Spiel bald bitterer Ernst, denn dass, was Colin zu seiner und Violets Unterhaltung von den beiden verlangen, ist ein Weg voller Schmerzen, Blut, Scheiße und Tod… Dabei inszeniert E.L. Katz sein Regiedebut mit einer Spannung, die sich von Aufgabe zu Aufgabe mehr und mehr zuspitzt. Bereits nach der Hälfte des Streifens fragt man sich unweigerlich, ob und wann es wohl Tote geben wird. Und seien Sie versichert – das, was Katz sich für seine beiden Protagonisten ausgedacht hat, übertrifft alles, was Sie sich an dieser Stelle vorstellen können. Das Drehbuch dieser rabenschwarzen Komödie, die ihren bitteren Humor insbesondere aus der Situationskomik zieht und trotz des ausgesprochen ernsten Themas äußerst witzig ist, stammt aus der Feder von David Chirchirillo und Trent Haaga. Bei letzterem dürften Genrefans aufhorchen, denn Haaga machte sich vor allem durch sein Mitwirken an diversen Troma-Produktionen einen Namen. Ganz so schlimm ist „Cheap Thrills“ dann allerdings nicht. Die Gewaltdarstellung hält sich in Grenzen und die hervorragend gemachten Gore-Effekte werden nie als Mittel zum Zweck verwendet, sondern dienen stets der Handlung. Erstaunlich dabei ist, dass sämtliche Aufgaben, Mutproben oder wie auch immer man die einzelnen Kapitel dieses perversen Spiels auch nennen möchte, durchaus glaubhaft bleiben und nie die Grenze des Möglichen überschreiten. Man kann sich förmlich in den Protagonisten hineinver- setzten. Der Reiz, den dieser Film aus sein Publikum auslöst, ist weniger die explizit gezeigte Gewalt, sondern vielmehr die Frage: Würde ich das in dieser Situation auch machen? Das dab ZH