Blulife 01-2014 01-2014 | Page 83

Im Test verwendete Geräte: TV: BDP: AVR: Sound: · · Szenen jede Einzelheit sichtbar die Farbgebung scheint nur minimal stilistisch verändert, in den Szenen in Mexiko und im Drogenmilieu dominieren triste und erdige Farben, während in der Luxuswelt die Farbgebung dezent überzeichnet ist Beim Bild wurde alles richtig gemacht, hier lässt sich nicht der geringste Bildfehler ausmachen. Schicksalen anderer, wird reflektiert, jedoch zu spät. Es ist festzustellen, dass „The Counselor“ anders ist als jeder Scott zuvor. Der Regisseur, der für seine Hochglanz-Optik seit jeher bekannt ist, hat nun auch die Prosa seines Drehbuchautors eingebaut. Eine Tatsache, die ab und an konstruiert wirkt und nicht immer pointiert trifft, denn so redet normalerweise kein Mensch. Als sich Fassbender und Bardem dann wiederum darüber unterhalten, dass Bardems Geliebte Malkina (C. Diaz) „Reiners Auto fickte“, bekommt der Dialog fast einen Tarantino-Touch und wird lange im Gedächtnis des Zuschauers haften bleiben. Die Szene selbst würde man eher in einem frühen Oliver Stone-Film vermuten. Auch die eine oder andere Länge tritt im Mittelteil des Filmes auf, wird aber durch äußerst fotogene Bilder und verschiedene skurrile Dialoge unterbrochen und durch einige wenige eruptive Gewaltausbrüche elegant kaschiert, so dass diese Längen nicht übermäßig ins Gewicht fallen. Bildqualität Das Bild liegt in 1080p/ 24 und im Ansichtsverhältnis 2,35:1 vor. Gedreht wurde mit Red Epic und Panavision Primo Kameras. · · perfekte Schärfe, auch in Hintergründen ist jedes Detail erkennbar der Kontrast ist optimal gewählt, in Verbindung mit dem tadellosen Schwarzwert bleibt auch in dunklen Blu e · 01/2014 Tonqualität Der deutschen Tonspur wurde „nur“ eine DTS-Abmischung spendiert. · · · · · tadellose Surroundkulisse des Öfteren angenehme direktionale Effekte in den wenigen Actionszenen gute Dynamik und voluminöser, volltönender Bass gelungene Signaltrennung und -ortbarkeit einwandfreie Dialogverständlichkeit Der vorliegende DTS-Track geht in Ordnung, jedoch offenbart das Umschalten auf die englische DTS HD MA-Tonspur das Mögliche. Hier wird man ständig umspielt von Umgebungsgeräuschen, und eine eindeutige Steigerung, vor allem in der Brillanz der Höhen, ist zu verzeichnen. Ausstattung Die Veröffentlichung verfügt über gerade mal zwei Extras. · Panasonic TX-P 65 VT 20 Panasonic DMP-BDT 310 Onkyo TX-SR 876 Heco Horizon 110/ 210, Magnat Vector Needle Dipol, Quadral PowerCube Sub DV 500 „Virale Videos“, so eine Art entfallene Szene 7:29 Original Kinotrailer und TV-Spot Dieser Veröffentlichung wurde auf einer weiteren Blu-ray der um 20 Minuten längere Directors Cut spendiert, der jedoch unerfreulicher Weise nur in Englisch vorliegt. Fazit Audiovisuell gibt es wenig zu bemängeln. Das Bild von „The Counselor“ ist über jeden Tadel erhaben. Die deutsche DTSAbmischung kann deutlich zufriedenstellen, aber mehr auch nicht, die englische Tonspur ist in jeder Hinsicht überlegen: Mehr Bass, mehr Dynamik, aber vor allem deutlich bessere Räumlichkeit und Höhendurchzeichnung. Die Extras sind lächerlich und dass der Directors Cut nur in Englisch vorliegt, ist eine Frechheit. Ist „The Counselor“ nun ein gelungener Thriller? Ja und nein, definitiv ist es ein sehr ungewöhnlicher Film. Während man Scott-üblich durch die durchgestylte Optik, die elegante Regie und Kameraführung verwöhnt wird, kann das manchmal holprig scheinende Pacing und das teils wenig tiefgründige Storytelling, das viele Charaktere und Handlungen nur oberflächlich berührt, in Verbindung mit teils nicht eben wirklichkeitsnahen Dialogen zu hochgezogenen Augenbrauen führen. Wer Ridley Scotts frühere Filme wirklich liebte, sei gewarnt: „The Counselor“ ist anders. (pl) Film hier kaufen y BLU-RAY REVIEW Story Bildqualität Tonqualität Ausstattung Gesamt 8 10 8 4 7 83