Im Test verwendete Geräte:
TV:
BDP:
AVR:
Boxen:
es, das Porträt eines exzentrischen Stars zu
zeichnen, ohne dessen Mythos zu ruinieren
oder in eine Karikatur abzudriften.
Bildqualität
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·
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teilweise Stilmittel (stark betonte
Gelb- und Brauntöne)
einige Sequenzen absichtlich etwas
weicher gehalten
insgesamt hervorragende
Durchzeichnung und hoher Detailgrad
trotz TV-Ursprung Optik auf Kinoniveau
Der digital gedrehte Film überzeugt mit hervorragender Schärfe. In Liberaces exzentrischem „Palast“ erkennt man jedes noch so
kleine Detail der Hintergrundausstattung
oder die Fasern in der ausgefallenen Garderobe des Musikers. Von den ersten Minuten
mit steilen Kontrasten, leicht weich gezeichnetem Bild und dominanten Gelb- und
Brauntönen, sollte man sich nicht täuschen
lassen. Regisseur Steven Soderbergh spielt
anfangs mit den Stilmitteln, doch schnell
klärt sich der Look des Films so auf, wie langsam auch die zunächst naive Sichtweise Scott
Thorsons. Insgesamt ist das Bild wirklich her-
vorragend und Soderberghs gewollte Stilmittel unterstreichen die Stimmung perfekt.
Tonqualität
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durchgehend kräftiger Bass, auch
bei ruhigeren Szenen (Whirlpool)
perfekte Dialogverständlichkeit
klar ortbare Umgebungsgeräusche
hohe Räumlichkeit intensiviert die
Stimmung
Liberace ist zwar ein dialoglastiger Film,
trotzdem sind die Umgebungsgeräusche
durchgehend sehr präsent. Man spielt sehr
viel mit Kontrasten zwischen Laut und Leise –
etwa direkt in den ersten Szenen in einem
Club – hier klingt die Musik typisch polternd
und die Synchronstimmen stehen mehr im
Hintergrund. Selbst in ruhigeren Momenten
nutzt man räumliche Effekte und kreiert somit mehr akustische Atmosphäre, als man es
von einem solchen Biopic erwarten würde.
Zwischen deutscher und englischer Tonspur
bestehen dabei nur dezente Unterschiede,
denn beide Abmischungen wissen auch mit
hervorragender Dialogverständlichkeit zu
punkten.
Ausstattung
Schon die Aufmachung spricht an: „Liberace“
erscheint in einem Schuber mit abziehbarem
FSK-Logo und enthält ein 20-seitiges Booklet.
Auf der Blu-ray selbst sind ein kurzes MakingOf (ca. 14 Min.), ein Extra zu einigen Zahlen
zum Künstler – etwa wie viele Fanbriefe pro
Monat der Star erhielt (ca. 1 Min.), ein paar
unkommentierte Backstage-Schnipsel von
den Dreharbeiten (ca. anderthalb Minuten)
sowie Interviews mit Michael Douglas, Dan
Aykroyd, Matt Damon, etc. (ca. 30 Min.) enthalten. Teile der Interviews hat man allerdings auch im Making-Of verarbeitet, so dass
sich einiges wiederholt. Aus dem Rahmen
fällt ein Beitrag von einer Vorführung in Berlin (ca. 4 Min.), der mehr wie ein Werbespot
wirkt. Zuletzt rundet ein Trailer das Extrapaket ab. Das gesamte Bonusmaterial kommt in
HD daher.
Blu
e · 01/2014
Panasonic TX-P65VT50E
Panasonic DMP-BDT310EG
Onkyo TX SR 606
Heco Victa 5.1 Komplett-Set
Fazit
„Liberace“ ist eigentlich eine TV-Produktion, beeindruckt aber technisch mehr als
mancher Kinofilm. Das Bild ist trotz einiger Stilmittel (Farbgebung) hervorragend
und versetzt mitten in das prunkvolle
Leben des Musikstars. Überraschend ist
auch der einnehmende deutsche Ton, der
mit viel Räumlichkeit das dialoglastige
Biopic aufwertet. Die Extras halten nicht
ganz dieses hohe Niveau, wurden für die
deutsche Blu-ray-Fassung gegenüber ausländischen Veröffentlichungen aber sogar
erweitert.
Regisseur Steven Soderbergh hinter und
Michael Douglas, Matt Damon, Dan Aykroyd, etc. vor der Kamera liefern mit „Liberace“ alias „Behind the Candelabra“ ein
großartiges Biopic ab, dem man die TVHerkunft keinesfalls anmerkt. Gekonnt
vermeidet das Team übliche Klischees
und porträtiert den exzentrischen Liberace nicht in erster Linie als Weltstar, sondern wirft einen Blick auf den
Beziehungsverlauf zwischen dem erfahrenen, überdrehten Musiker und dem
jungen, naiven Scott Thorson. Dass Glanz
und Glorie nicht für immer bleiben, zeigt
sich hier glaubhaft aber nicht überzeichnet. Da die technische Umsetzung passt,
können wir die deutsche Blu-ray nur empfehlen.
(anw)
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BLU-RAY REVIEW
Story
Bildqualität
Tonqualität
Ausstattung
Gesamt
9
9
9
6
9
65