Blulife 01-2014 01-2014 | Page 62

Film Hauptsache, die Chemie stimmt noch mit Olivia Wilde („In Time – Deine Zeit läuft ab“), Michelle Monaghan („Machine Gun Preacher“), Sam Rockwell („Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind“), Ray Liotta („Cop Land“), Jane Fonda („Stanley & Iris“), Ben Schwartz („House of Lies“) und Peter Jacobson („Dr. House“) eine Reihe namhafter Schauspieler an die Seite stellt, um letztendlich die komplette Produktion an die Wand zu fahren. Nicht nur, dass der Missbrauch von Medikamenten nicht einmal ansatzweise kritisch dargestellt wird und der englische Titel („Better living through Chemistry“ – auf Deutsch: Besseres Leben durch Chemie) ebenfalls in einem zweifelhaften Licht erscheint, bietet auch das Skript keine Bei der Produktion eines Films ergeben sich bereits im Vorfeld eine Menge Besetzungswechsel. So war ursprünglich Sylvester Stallone für die Hauptrolle in „Beverly Hills Cop“ vorgesehen, während eigentlich Sandra Bullock gerne die Boxerin Maggie Fitzgerald in „Million Dollar Baby“ gespielt hätte. Bei der schwarz-humorigen Dramödie „Hauptsache, die Chemie stimmt“ waren tatsächlich zunächst Jeremy Renner und Jennifer Garner für die beiden Hauptrollen vorgesehen, welche aber letztendlich durch Sam Rockwell und Olivia Wilde besetzt wurden. Story Der Apotheker Doug Varney (S. Rockwell) wird von seiner dominanten Ehefrau (M. Monaghan) ständig unter dem Pantoffel gehalten. Während sie ständig einen Erfolg nach dem anderen feiert, verbringt er ein tristes Leben in einer Kleinstadtapotheke. Das ändert sich aber schnell, als er auf die hübsche und leidenschaftliche Elisabeth (O. Wilde) trifft. Mit dieser verbringt er nicht nur eine Menge heißer Nächte, sondern lernt auch, dass die Einnahme von diversen verschreibungspflichtigen Medikamenten sein Leben erst so richtig in Fahrt bringt. Endlich wähnt er sich selbst auf der Überholspur, 62 www.bluray-disc.de doch plötzlich steht Andrew Carp (N. L. Butz), Ermittler bei der Drogenbehörde, und Elisabeths Ehemann (R. Liotta) überraschenderweise auf der Matte. Damit haben Renner und Garner deutlich das bessere Geschäft gemacht, denn Flops machen sich in einer Filmografie nicht sonderlich gut. Die erste Drehbuch- und Regiearbeit des bis dato völlig unbekannten Duos David Posamentier und Geoff Moore entwickelte sich in den amerikanischen Kinos zu einem wahren Rohrkrepierer, weswegen die Produktion im deutschsprachigen Raum gar nicht erst in den Lichtspielhäusern startete. Der Grund, weswegen dieser Titel derartig erfolglos blieb und wohl auch bleiben wird ist die unausgegorene und moralisch fragwürdige Geschichte aus der Feder Moores und Posamentiers. Manchmal ist es wirklich fraglich, wieso ein Studio wie Universal Pictures zwei absoluten No Names (lediglich David Posamentier war zehn Jahre zuvor bei den Dreharbeiten zu „Garden State“ der persönliche Assistent von Zack Braff) ein Budget von acht Millionen US-Dollar gewährt und dazu nennenswerten herausragenden Momente. Zugegeben, zwei bis drei Gags sind an und für sich ganz ok, was aber dennoch den Film nicht über die Ziellinie rettet. Die schauspielerische Leistung ist bestenfalls nur Mittelmaß und lässt zu den einzelnen Figuren nicht die Spur von Sympathie aufkommen. Da ist es fast schon ein Kunststück, dass es Posamentier und Moore bei der recht kurzen Spielzeit von 87 Minuten (zuzüglich fünf Minuten Abspann) geschafft haben, häufig Langeweile aufkommen zu lassen. Bildqualität Dem Bild sieht man deutlich an, dass es sich bei „Hauptsache, die Chemie stimmt“ um eine aktuelle Produktion handelt. Gerade die durchgehend sehr gute Schärfe wie der konstant hohe Detailgrad lassen unweigerlich darauf schließen. So werden nicht nur Feinheiten wie kleine Härchen oder Textiloberflä- Blu e · 01/2014