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riks „Komödie“ fehlt es im Gegensatz zu Jacksons Beitrag leider an Biss und Konsequenz. Dafür gab es hier eine gnädige Jugendfreigabe. Ist doch auch schön! Zugegeben, die Gags und Sprüche sind gut, und für sich genommen funktionieren sie sogar. Allerdings auf Spielfilmlänge gestreckt und in eine banale Handlung eingebettet, kann dieser Titel nicht einmal Hardcore-Marik-Fans versöhnlich stimmen. Auch der ungewohnt schlecht aufspielende Christoph Maria Herbst kann hier nicht viel reißen. der Mutter der Beiden, ist ein aggressiver Säufer, der gerne mal ihre Hand gegen Schwächere erhebt. Als der Lumpenhund Jacobs Schwester gegenüber handgreiflich wird, brennen Jacobs Sicherungen endgültig durch. DER JACOB HAT NE SCHWESTER! Alles, was „Sister“ zu bieten hat, gab es schon öfters in diversen anderen Horror-Slasher-Movies. Nur besser, um genau zu sein, sehr viel besser. Der Drehbuchautor, der hier gleichfalls den Regisseur und Schauspieler zum Besten gibt, versucht recht unbeholfen mit Horror-Klischees zu arbeiten, indem er den Protagonisten als den typischen kahlköpfigen Latzhosen tragenden Geisteskranken darstellt. Jacob Kell hat keine Freunde, tötet Haustiere aus Spaß und ist mental auf dem Level eines Sechsjährigen. Wie man sieht, ist das Drehbuch nicht gerade originell. In „Sister“ geht es um den geistig unterentwickelten Jacob Kell (D. Horne), den ein inniges Band mit seiner Schwester Sissy (G. Powell) verbindet. Otis (L.W. Carrell), der neue Mann Die Handlung ist ziemlich flott durchschaut und nachdem man gesehen hat, dass Jacob sehr an seine Schwester Sissy gebunden ist, wird einem schnell klar, dass er erst zum endgültigen Schlitzer mutiert, nachdem Sissy in Bedrängnis gerät. Die Schauspieler wirken durch die Bank amateurhaft und zudem auch äußerst unsympathisch, sodass man durch das Ableben eines jeden Einzelnen am liebsten Freudenschreie ausstoßen möchte. Dabei macht Larry „One Man Show“ Carell in seiner Doppelrolle als Otis und Billy noch die beste Figur. Des Weiteren zieht sich der Film unnötig in die Länge und es dauert ewig, bis der unterbelichtete Killer Jacob mit den billig aussehenden Low-Budget Kills beginnt. Im Allgemeinen fällt es wirklich sehr schwer, dem Film überhaupt etwas Gutes, abgese- Die Nächste Gurke wird uns als Mogelpackung serviert, die bei genauerem Hinschauen allerdings leicht als solche enttarnt werden kann. Zwar erinnern sowohl der deutsche Vertriebstitel als auch die Covergestaltung an den Überraschungshit „Sinister“, doch handelt es sich bei Jacob, so der Originaltitel, nicht einmal ansatzweise an einen Film, der es mit „Sinister“ aufnehmen könnte. hen vom Beginn des Abspanns, zuzuschreiben. Selbst Fans des gepflegten Trashfilms werden hier dankend ablehnen. „Sister“ ist keineswegs empfehlenswert und demnach eine echte Deluxe-Gurke! DER TOD… DIE TOTEN… ODER WIE, ODER WAS? Eine weitere Mogelpackung stellt Attack of the Undead dar, der bis kurz vor Redaktionsschluss noch mit dem Titel The Walking Death angekündigt wurde. Der ursprünglichen Vertriebstitel nutzte den Erfolg der äußerst beliebten und zurecht gelobten Zombie-Serie The Walking Dead, und mit einer winzigen Änderung aus den wandelnden Toten den wandelnden Tod macht. Zwar wurde der Titel noch vor Release geändert, aber auf dem Cover sehen wir noch immer den Helden, der eine Gewisse Ähnlichkeit mit Shane aus der beliebten Serie nicht leugnen kann. Doch ganz gleich wie das Kind letztendlich in Deutschland auch genannt wird - es ist und bleibt eine astreine Gurke! Das einzige, was vom ursprünglichen deutschen Titel noch übrig geblieben ist, ist der Begriff „Unuct“. Dies ist auch unerlässlich, denn gerade im Zombie-Horror wird ja gerne mal die Schere angesetzt, und das Cover die- ser Gurke macht unmissverständlich klar, dass das hier nicht der Fall ist. Was es nicht verrät ist, dass der Film nicht nur Uncut, sondern von der FSK ab 16 freigegeben wurde. Also flugs ein paar fiese Trailer auf die Disc gepresst, und fertig ist das Rote Siegel, welches zumindest Gore-Hounds zu einem Impulsivkauf anregen könnte. In „State of Emergency“, so der Originaltitel dieser Mogelpackung, geht es um einen Unfall in einer Chemiefabrik, wodurch irgendein Blu e · 01/2014 51