Blulife 01-2014 01-2014 | Page 50

Film Das Gurken-Paradies, oder: Filme, die die Welt nicht braucht Auch in dieser Ausgabe des Blulife Magazins präsentieren wir Ihnen neben den größten, besten und sehenswerten Filmen des Quartals die Kehrseite der Medaille. Denn leider werden nicht nur gute Filme produziert, sondern auch massenweise schlechte. Natürlich gibt es Unmengen von schlechten Filmen, bei denen sich dem Zuschauer die Nackenhaare aufstellen. Einen kompletten Überblick zu verschaffen, wäre aufgrund der Masse dieser Gurken schlicht unmöglich. So kann es also sein, dass die hier vorgestellten Gurken teilweise besser oder sehenswerter sind, als so mancher Film, der ungesehen in den Regalen oder Wühltischen der Elektroeinzelhändler dahinvegetiert. Wir versuchen dennoch, eine akkurate Auswahl an Ausnahmefilmen zu präsentieren, deren Sichtung Sie Sich ruhigen Gewissens schenken können. Letztendlich ist das Empfinden, was genau einen schlechten Film ausmacht, natürlich rein subjektiv. RAPANTE, RAPANTE… MENNO! Der erste Film, der in diese Kategorie fällt, ist leider wieder eine Produktion aus deutschen Landen. Nachdem die „Gurke des Jahres“ im letzten Magazin bereits verdientermaßen an Kaja Yanar und seinen Agenten Ranjid ging, trifft es diesmal den Puppenspieler Rene Ma- 50 www.bluray-disc.de rik und seine Handpuppen Maulwurf, Kalle und Falkenhorst. In ihren kurzen Clips auf Youtube und in diversen Comedyshows mag der Humor ja noch funktionieren, und auch die abendfüllenden Bühnenshows finden sicherlich ihr Publikum – aber auf der Leinwand in einem Spielfilm haben die skurrilen Figuren nun wirklich nichts verloren! In „Geld her oder Autsch’n“ geht es in erster Linie um den Eisbären Kalle. Kalle ist der Star einer Varieté-Veranstaltung, die nicht wenig an die berühmte Muppet-Show erinnert. Allerdings ist Kalle eine Koksnase, hat bei einem fiesen Geldeintreiber (C.M. Herbst) Schulden und auch sonst einen ganzen Popo voller Probleme. Ferner geht es um eine weitere Puppenbühne, in der Kasper, Seppl, Gretchen und Krokodil jeden Tag vor leeren Stühlen spielen und das finanzielle Aus nebst Abriss des alteingesessenen Veranstaltungshauses bevorsteht. Nun fasst der fiese Kasper den Plan, den erfolgreichen Kalle zu kid- nappen und mit dem Lösegeld die fälligen Schulden zu begleichen… Alles in allem keine dumme Idee für einen Film, wenn auch nicht sonderlich ausgefallen. Allerdings ist die Tatsache, dass die meisten Rollen mit Mariks Puppen besetzt sind ein Sandkorn im Getriebe. Derbe Gags, extreme Sprüche und im wahrsten Sinne des Wortes „hölzerne“ Darsteller erschweren es dem Zuschauer gleichzeitig, die komplette Spieldauer am Ball zu bleiben. Nun hätte das Ganze unter Umständen noch funktioniert können, wie Peter Jackson mit seinem „Meet The Feebles“ im Jahr 1989 bewies, aber Ma- Blu e · 01/2014