Blulife 01-2014 01-2014 | Page 35

als mein Favorit bezeichnet werden, weil er mir bereits als Kind gefallen hat und der mir über die Jahre hinweg besser und besser gefällt: „Basil – Der große Mäusedetektiv“ aus dem Jahr 1986. Damals, als der Film in den Kinos anlief, wurde bereits eine breitgefächerte Marketingkampagne gestartet, zu der auch die damals sehr beliebten Panini-Alben gehörten. Die Hörspielkassette habe ich rauf und runter gehört und das Sammelalbum war wohl das einzige, das bei mir komplett vollständig war. ruhmreiche Zukunft ihm blüht. Die zwei rassigen Damen beginnen gleich damit, ihm ordentlich Honig um sein Maul zu schmieren und nebenbei sämtliche Klunker und alles Gold zu stibitzen, das in Reichweite ist. Der aufmerksame Zuschauer hat natürlich gleich bemerkt, dass es sich hierbei um den verkleideten Robin Hood (wie gesagt ein Fuchs) und seinen Kumpanen Little John (einen Bären) handelt. Wie dieses witzige, aber auch traurige Abenteuer weitergeht, sollte jeder, der es bisher versäumt hat, selber herausfinden. Der Film strotzt nur so vor Atmosphäre und tollen Zeichnungen, die mit viel Liebe auf die Leinwand gebracht wurden. Selbst ein ausgeleiertes VHS-Band konnte mich nicht davon abhalten, den Film mindestens einmal die Woche zu schauen. Trotz der unzähligen Werke die folgten und den mittlerweile unglaublichen Animations-Techniken, bleibt dieser Film ein Werk für die Ewigkeit und eine Empfehlung für jeden Familien-Filmabend. (mar) „Basil – Der große Mäusedetektiv“ Redakteur Michael Speier: Auf die Frage, welcher Disney Zeichentrickfilmen mein persönlicher Favorit ist, folgte eine lange Überlegung. Fast alle Filme haben ihren Reiz, und ich persönlich kann mich sogar für den allgemein als Flop abgetanen „Taran und der Zauberkessel“ begeistern. Bei genauerer Überlegung kann allerdings nur ein Film Blu e · 01/2014 Heute kann ich nicht mehr richtig nachvollziehen, ob ich Sherlock-Holmes-Fan bin, weil ich Basil mochte, oder ob ich Basil mochte, weil ich Sherlock-Holmes-Fan war. Ohne Zweifel kann ich aber sagen, dass Basil damals wie heute zu meinen Favoriten gehört. Nicht nur, dass die verniedlichte Mäuse-Version des berühmten Deduktions-Experten eine tolle Story präsentiert, darüber hinaus finden sich in dem Film derart viele Anspielungen, dass man als Fan gar nicht anders kann, als Basil zu lieben. Der Name Basil ist eine Anspielung auf den wohl einprägsamsten, wenn auch nicht ganz werkgetreuen, Darsteller Basil Rathbone, der den Detektiv in insgesamt 14 Abenteuern von 1942 bis 1946 verkörperte. Allerdings reicht der Name als Hommage sogar noch weiter zurück, denn bereits in den Originalgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle nutzt Holmes bei seinen Ermittlungen den Decknamen „Captain Basil“. Auch die Synchronsprecher sind absolut großartig. Vor allem der große Edgar Ott, einer der Stammsprecher bei Disney, verleiht dem hinterhältigen Professor Rattenzahn – Basils Gegenspieler –im Deutschen seine Stimme. Der unvergleichliche Bass in Otts Stimme wertet die deutsche Version auf, obschon im Original ein nicht minder begabter Mime zu hören ist: Vincent Price. Price gehört für mich ebenfalls zu den favorisierten Schauspielern, dessen Filme ich immer und jederzeit genießen könnte. ma von Starkomponist Henry Mancini hingegen ist unverzichtbar und leitet mit seiner Power die Handlung hervorragend ein. All das macht „Basil – Der große Mäusedetektiv“ für mich zu meinem Disney-Favoriten in Punkto Zeichentrickfilm. (ms) “König der Löwen” Redakteur André Westphal: 1994...Ist das wirklich schon 20 Jahre her? Als ich damals von meiner Familie als jugendlicher Black-Metal-Rebell an einem SamstagNachmittag in Disneys “König der Löwen” geschleppt wurde, war ich genervt. Das einzig Positive, was ich dem abgewinnen konnte, war, dass Hella von Sinnen irgendeine SynchronRolle hatte. Von Sinnen hatte bei mir damals aufgrund der anarchischen RTL-Show “Alles Nichts Oder?!” einen Stein im Brett. Überraschung: In den frühen 1990ern machte RTL im Gegensatz zu heute noch ansehbares Programm. Disney dagegen hasste ich. Der US-Konzern stand für alles, was ich als selbsternannter Outsider uncool fand: Konservative Werte, Gesellschaftskonformität und Friede-Freude-Eierkuchen-Moral. Mal wieder alberne, sprechende Tiere, debil grinsender Sing-Sang und Holzhammer-Botschaften? “No thank you, Für mich ebenfalls ein weiterer Pluspunkt: In dem Film wird so gut wie überhaupt nicht gesungen. Ja, ich weiß, gerade die Musik und die Musicaleinlagen, wenn man es so nennen möchte, machen einen Großteil des Charmes der Filme aus, sind aber zugegebener Weise nicht jedermanns Sache. Und auch wenn ich persönlich die Musikstücke aus Filmen wie „König der Löwen“, „Arielle die Meerjungfrau“ oder „Hercules“ sehr liebe und schätze, so wären sie doch in einem Film wie diesem sehr unangebracht. Das Titelthe- 35