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mus“ (1948) und „Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte“ (1949) weitere Meisterwerke. Allerdings änderte sich das Konzept, das stark an „Fantasia“ erinnern sollte. Statt einer zusammenhängenden Handlung werden verschiedene Kurzgeschichten gezeigt, welche bis auf den letzten Titel aus dem Jahr 1949 obendrein von zeitgenössischer populärer Musik untermalt wurden. Einige Kurzfilme wie etwa Nikolai Rimski-Korsakows Hummelflug und der bereits für „Fantasia“ fertig gestellte Clair de Lune Beitrag fanden übrigens auch bei „Make Mine Music“ und „Musik, Tanz und Rhythmus“ Verwendung. Alle Filme hatten aber nur mäßigen Erfolg, so dass von dieser Idee ab dem folgenden Jahr abgesehen wurde. schichte sowie den realistischeren Animationen der Tiere, musste die Produktion gegen Ende der 30er Jahre vorerst auf Eis gelegt werden. Für die Produktion wurden etliche Ausflüge in verschiedene Wildgehege unternommen. Hasen und Kaninchen fand man darüber hinaus immer wieder in den Disney Studios. Disney war erpicht darauf, dass die Figuren so natürlich wie möglich aussehen sollten. Um die Darstellung darüber hinaus noch realistischer wirken zu lassen, wurde die speziell von Ub Iwerks entwickelte Muliplan-Kamera eingesetzt, um verstärkt Räumlichkeit zu erzeugen. ßend wurde vom Resultat sowohl eine analoge, als auch digitale Kopie erstellt, so dass „Bambi“ auf alle Zeit der Nachwelt erhalten bleibt. Das Resultat aus diesem 14-monatigen Projekt konnte ab März 2011 auch von der Öffentlichkeit begutachtet werden, als die entsprechende Blu-ray veröffentlicht wurde. Der Aufwand hat sich sichtlich gelohnt. Von 1943 bis 1949 entstanden mit „Saludos Amigos“ (1943), „Drei Caballeros“ (1944), „Make Mine Music“ (1946), „Fröhlich, Frei, Spaß dabei“ (1947), „Musik, Tanz und Rhyth- Zwischendurch stand es sehr kritisch um die Walt Disney Studios. Die letzten Filme waren aufgrund des Zweiten Weltkrieges allesamt Flops. Das Studio stand kurz vor der Schließung. Da kam Disney die Idee, sein erstes Meisterwerk „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ im Jahr 1944 erneut in die Kinos zu bringen. In der Tat sollte sein Gedankenblitz mit Erfolg belohnt werden, denn durch die Wiederaufführung wurden die leeren Kassen schnell wieder gefüllt. Daraus entwickelte sich die Tradition, dass die meisten Frühwerke nach einigen Jahren noch einmal den Weg ins Kino fanden. Alleine „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ wurde insgesamt 8-mal neu in die Lichtspielhäuser gebracht. Beim letzten Mal (1993) wurde der Film sogar komplett neu in 4K (bei 10-bit Farbtiefe) eingescannt und digitalisiert, restauriert und neu auf Film aufgenommen Leider wurde die aufwändige Arbeit nicht mit Erfolg beschert. Als der Film am 8. August 1942 seine Weltpremiere in London erfuhr, ahnte noch niemand, dass bei einem Budget von 2 Millionen US-Dollar bei der Erstauswertung lediglich 1,25 Millionen US-Dollar eingespielt werden sollten. Erst bei der Wiederaufführung im Jahr 1947 wurde Gewinn erzielt. Beinahe wäre „Bambi“ dem Lauf der Zeit zum Opfer gefallen. Da das instabile Zelluloid des Originalfilms in der Library of Congress langsam zu zerfallen drohte, wurde dieses 2004 von der Firma Lowry Digital Images aufwändig restauriert. Bei diesem Prozess wurden ca. 110.000 Einzelbilder von Hand gereinigt, was alleine einen Arbeitsaufwand von 9.600 Arbeitsstunden bedeutete. Danach wurden die Farben gemäß den noch vorhandenen Vorzeichnungen und Glasplatten der Multiplan-Kamera wiederhergestellt. Abschlie- Blu e · 01/2014 29