Film
ner gestaffelten Anordnung von Vorder-, Mittel- und Hintergründen eine plastische Tiefenwirkung simuliert.
Als der fertige Film letztendlich am 7. Februar 1940 seine Premiere feierte, überschlugen
sich die Kritiker vor Lobeshymen. Dennoch
konnte die zweite abendfüllende Disney-Produktion nicht an den Erfolg seines Vorgängers anknüpfen, da aufgrund des Zweiten
Weltkrieges mit Europa ein wichtiger Markt
fehlte, was sich signifikant auf die Einspielergebnisse niederschlug.
Aufgrund der schwindenden Beliebtheit seiner Lieblingsfigur Mickey Mouse wollte Walt
Disney dem schleunigst Abhilfe schaffen und
rief 1936 das Projekt „Fantasia“ (1940) ins Leben. Anders als bei
den vorigen Filmen
sollten mehrere Kurzgeschichten gezeigt
werden, die von bekannten klassischen
Stücken musikalisch
untermalt wurden.
Das Konzept von Animationen mit klassischer Musik wurde
bereits 1928 in Disneys Zeichentrickreihe „Silly Symphonies“ verwendet. Als Rahmenhandlung sollte das Gedicht Duell
der Magier von Johann Wolfgang von
Goethe herhalten. Die musikalische Leitung übernahm Leopold Stokowski, der
Dirigent des Philadelphia Orchestra.
alleine walten. Der vierte abendfüllende Zeichentrickfilm aus dem Hause Disney basiert
auf der Geschichte „Dumbo, the Flying Elephant“ von Helen Aberson und Harold Pearl
aus dem Jahr 1939.
Aufgrund der Tatsache, dass die beiden vorherigen Produktionen „Pinocchio“ und „Fantasia“ nicht den erwarteten Erfolg hatten,
musste das Team mit einem wesentlich geringeren Budget auskommen, weswegen die
Spielzeit letztendlich recht kurz ausfiel.
Das war aber nicht das Einzige, was knapp
bemessen war, denn auch die Produktionszeit war relativ kurz. Mit der Produktion wurde Anfang 1941 begonnen; die Uraufführung
war am 23. Oktober 1941. Eigentlich nicht
viel Zeit, aber die Crew um Walt Disney ist
dennoch die Meisterleistung gelungen, alles
rechtzeitig fertigzustellen, auch wenn die
Zeichnungen so detailliert wie in den Vorwerken ausgefallen sind. Darüber hinaus mussten die Arbeiten ab dem 29. Mai aufgrund eines Streiks für fünf Wochen unterbrochen
werden. Die deutsche Erstaufführung fand
allerdings aufgrund des Zweiten Weltkrieges
erst 1952 statt.
Auf der DVD anlässlich des 60-jährigen Geburtstages des Filmes wurde übrigens ein
kleiner Ausblick auf eine eventuelle Fortsetzung „Dumbo 2“ gewährt, bei dem eine
knappe Handlung sowie
einige neue Figuren vor-
gestellt wurden. Allerdings wurde das Sequel
gestrichen, als John Lasseter der neue Chef
bei den Walt Disney Animation Studios wurde.
Rettung in
letzter Sekunde
Die Geschichte zu „Bambi“ (1942) basiert auf
dem Roman „Bambi - Eine Lebensgeschichte
aus dem Walde“ von Felix Salten. Bereits
1933 hatten die MGM Studios die Rechte gekauft, um mit dem Regisseur Sidney Franklin
eine Realverfilmung zu realisieren. Da man
das im Rahmen des Möglichen als nicht umsetzbar erachtete, trat man 1935 an Walt Disney heran. Bereits 1936 begann man mit den
ersten Produktionsschritten. Eigentlich hätte
dieser Film der zweite abendfüllende Spielfilm aus dem Hause Disney werden sollen,
aber aufgrund von Anpassungen der Ge-
Während der Produktion entstand die
Idee, „Fantasia“ regelmäßig in überarbeiteter Form neu zu veröffentlichen. Dabei
sollten einige Kurzfilme durch neue Szenen mit anderer Musik ersetzt werden.
Aufgrund des mangelnden Erfolges, sowie
dem anhaltenden Zweiten Weltkrieg wurde
diese Idee aber verworfen. Dennoch arbeitete man weiterhin immer mal wieder an dem
Gedanken, gerade da dies eine Herzensangelegenheit der Familie Disney war. Anfang der
1940er Jahre wurden beispielsweise an zahlreiche Konzepten für weitere Kurzfilme gearbeitet, wovon einige in folgenden Produktionen verwendet wurden.
Bei „Dumbo“ (1941)
durfte der Regisseur
Ben Sharpsteen, der
bei den Vorwerken
bereits als Co-Regisseur agierte, nun
endlich zeigen, was in
ihm steckt und bei
diesem Meisterwerk
28 www.bluray-disc.de
Blu
e · 01/2014