ben nach Perfektion trieben ihn an,
sondern die Suche
nach weiteren Herausforderungen.
Darüber
hinaus
war die Zukunft ihres Produktionsstudios nur gesichert,
wenn künftig größere Projekte produziert werden. Denn mit einem Spielfilm
war schließlich wesentlich mehr zu verdienen, als mit einem Kurzfilm. Nur um sich das
vor Augen zu halten: Für die Kurzfilme erhielt
man damals pro Kino und Woche ca. 150 USDollar, während für einen Spielfilm satte
3000 US-Dollar gezahlt wurden.
Nachdem Walt auf einer Reise in Paris im
Jahr 1935 in einem Kino eine Zusammenstellung aus Micky Maus-Cartoons und dem
Cartoon „Die drei kleinen Schweinchen“ sah,
wusste er, dass die Zeit reif dafür war, einen
abendfüllenden Spielfilm zu produzieren.
Zu diesem Zeitpunkt hatte er allerdings
schon das Märchen „Schneewittchen und die
sieben Zwerge“ als Vorlage für die erste animierte Spielfilmproduktion ausgewählt. Die
Produktion begann, nachdem er eine Hypothek auf sein Haus sowie verschiedene Kredite aufgenommen hatte. Die zunächst veranschlagten 250.000 US-Dollar sowie eine 18monatige Produktionszeit erhöhten sich
rasch auf 1.500.000 US-Dollar Produktionskosten und drei Jahre Produktionszeit. Mitunter sah es aber zwischendurch sehr mau
aus. Dank der Motivation von Disney leisteten die meisten Mitarbeiter bereitwillig
Überstunden und brachten obendrein zahlreiche eigene Ideen mit ein, die letztendlich
zum großen Erfolg von „Schneewittchen und
die sieben Zwerge“ beigetragen haben. Zu
vorzuspielen, um einen weiteren Kredit bewilligt zu bekommen. Nach der Testvorführung brachte Disney den Angestellten zu seinem Auto und dieser sagte nur knapp:
Spitzenzeiten arbeiteten insgesamt 750
Künstler am Film, darunter unter anderem
32 Hauptzeichner, 102 Assistenzzeichner,
167 Inbetweener, 20 Layouter, 25 Hintergrundmaler, 65 Spezialeffektzeichner und
158 ausschließlich weibliche Tuscherinnen
und Koloristinnen.
nem regulären Oscar sowie sieben symbolischen Miniaturausgaben bestand.
(
„Sie werden damit eine Menge Geld verdienen!“
Und be willigte den Kredit. Er sollte Recht behalten.
So wurde das erste Wald Disney Meisterwerk
am 21. Dezember 1937 im Carthay Circle
Theatre in Los Angeles uraufgeführt. Alleine
in den USA strömten 109 Millionen Besucher
in die Lichtspielhäuser. 1939 erhielt Walt Disney von der Academy of Motion Picture Arts
and Sciences einen Ehrenoscar, der aus ei-
Sie werden damit eine
Menge Geld verdienen!
Gegen Ende gingen allerdings die Gelder aus,
so dass Walt Disney in den sauren Apfel beißen musste, seiner Bank eine Rohfassung
)
Aufgrund des großen
Erfolges war klar, dass
das Konzept aufging.
So dauerte es nicht
lange, bis man mit
der Produktion zu
„Pinocchio“ (1940)
begann. Bereits im
September 1937 zeigte Animateur Norman Ferguson eine übersetzte Version von
Carlo Collodis Kindergeschichte „Die Abenteuer des Pinocchio“ aus dem Jahr 1883, wovon Walt Disney schnell begeistert war. Mit
den Zeichnungen wurde schließlich im September 1938 begonnen. Man gab sich erneut
eine Menge Mühe und ließ beispielsweise
Schauspieler einzelne Szenen pantomimisch
vorspielen, so dass die Zeichner deren Bewegungen als Vorbilder verwenden konnten.
Dank dem Mitwirken der später als Nine Old
Men bekannt werdenden Truppe an dieser
Produktion, wurde mit dem in Deutschland
zunächst als „Pinocchio, das hölzerne Bengele“ vermarktete Film etwas Besonderes geschaffen. Das aber nicht nur aufgrund der detailverliebten Zeichnungen, sondern obendrein wegen dem neu geschaffenen Coming
of Age Genre, dessen Grundstein mit diesem
Streifen gelegt wurde.
Zudem machte man zum ersten Mal von der
Multiplan-Kamera Gebrauch, die mit Hilfe ei-
Blu
e · 01/2014
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