Blulife 01-2014 01-2014 | Page 17

Es gibt nicht viele lebende Schauspieler, die nicht nur über Jahrzehnte hinweg durchgehend Erfolg haben und dazu noch mit herausragendem Schauspiel glänzen. Neben Anthony Hopkins, Morgan Freeman und Al Pacino gehört zweifelsohne auch der New Yorker Robert De Niro zu dieser Riege. Zwei Oscar Auszeichnungen, dazu noch einmal fünf Nominierungen, von den Medien gefeiert, von den Fans geliebt, präsentiert sich der Charakterdarsteller für diese ruhmreiche Karriere doch sehr bodenständig. Erstaunlicherweise zeigt er sich mit zunehmendem Alter aktiver denn je. Aber der Reihe nach. Biografische Details und erste Schritte als Schauspieler Geboren wurde der spätere Ausnahmedarsteller am 17. August 1943 in New York City mit dem Namen Robert Mario De Niro Jr. Die künstlerische Ader wurde ihm quasi in die Wiege gelegt, da sein Vater Robert De Niro, Sr. als einer der anerkanntesten abstrakt-expressionistischen Maler der USA gilt, während seine Mutter Virginia Admiral (1915– 2000) Poetin und Malerin war. Seine Eltern ließen sich bereits 1945 scheiden, so dass Bobby Milk (wie er als Kind wegen seiner Blässe genannt wurde) abwechselnd bei einem der beiden Elternteile aufwuchs. Allerdings bedeutete dies auch, dass die Familie in Armut lebte, denn mit ihrer Kunst verdienten sie damals nur recht wenig Geld. Bereits mit zehn Jahren stand der kleine Robert als ängstlicher Löwe in einer Schulaufführung von „Der Zauberer von Oz“ zum aller ersten Mal auf der Bühne. Mit 16 Jahren verließ er die Schule, um mit der Erlaubnis seiner Eltern Schauspieler zu werden. Er begann durch einzelne Staaten zu touren, um bei Theaterstücken seine ersten professionellen Erfahrungen zu sammeln. Ab 1960 nahm er schließlich bei der berühmten Schauspiellehrerin Stella Adler Unterricht, so dass er seine Darstellungen noch wesentlich verbessern konnte. Die 1970er Jahre – Ein Jahrzehnt, das alles verändern sollte In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts sollte sich aber schließlich alles ändern. Die bekannte Charakterdarstellerin und OscarPreisträgerin Shelley Winters wurde auf den jungen De Niro aufmerksam und holte ihn zu ihrer Theater Produktion „One Night Stands of a Noisy Passenger“. Das Stück wurde zwar bereits nach kurzer Zeit abgesetzt, brachte ihm aber eine Rolle in dem Low-Budget-Gangsterfilm „Bloody Mama“ von Legende Roger Corman ein. Aufgrund seiner immer tiefgängigeren Darstellungen erhielt er zunehmend positive Kritik von der Presse. Mit seinen Rollen in „Hi, Mom!“ (1970), „Pforte zur Hölle“ (1971), „Jennifer on My Mind“ (1971), „Die Kunst zu lieben“ (1971) und „Wo Gangster um die Ecke knallen“ (1972) erhielt er allerdings von den Massen wenig Beachtung. 1972 sprach er vergeblich für eine Rolle in „Der Pate“ vor. 1973 erhielt er für seine Darstellung als sterbender Baseballspieler in „Das letzte Spiel“ den „New York Film Critics Award“ als bester Schauspieler. Einen weiteren Erfolg konnte er in der ersten Martin Scorsese Kollaboration „Hexenkessel“ (1973) einheimsen, bei dem er auch zum ersten Mal auf seinen späteren Freund Harvey Keitel traf. Seine Darbietung in „Der Pate – Teil II“ (1974) brachte ihm nicht nur den Oscar als bester Nebendarsteller ein, sondern stellte darüber hinaus über Nacht den Durchbruch seiner Karriere dar. Nach dem 5-StundenMammut Flop „1900“ (1976) sowie dem eher unbekannten Titel „Das Kino Bertoluccis“ (1975)