Blulife 01-2014 01-2014 | Page 163

feld dirigiert werden. Fahrzeuge gibt es zwar in anderen Shootern auch schon, doch hat man sich hier bemüht, diese besonders in Szene zu setzen und in den Fokus zu stellen. Jede Schlacht beginnen die Spieler zu Fuß und heizen sich schon gegenseitig ordentlich ein, bis die Kommandozentrale meldet, dass ein Titan zum Abwurf bereitsteht. Von diesem Zeitpunkt an kann man seinen Titanen jederzeit anfordern und eine Abwurfstelle markieren. Kurz darauf fällt der Titan vom Himmel und steht zur Verfügung. Entweder erteilt man dem Titanen einen Befehl und lässt ihn eigenständig auf die Gegner los oder schwingt sich selber ins Cockpit, um diese Kampfmaschine voll unter Kontrolle zu haben. Die Ausstattung des Titanen lässt sich anpassen und man kann zwischen unterschiedlichen Waffentypen wählen. Als Grundgerüst dienen dazu drei verschiedene Rumpfklassen, leicht, mittel und schwer. Dadurch erhält man einige Optionen, beispielsweise lässt sich so ein leichter Sprinter mit Maschinengewehr, oder eine schwer gepanzerte Metallbestie mit Raketenwerfer konstruieren. Natürlich stehen auch für die Soldaten, die trotz der Titanen selbstverständlich nicht unwichtig sind, eine Menge unterschiedlicher Ausrüstungsoptionen und auch Fähigkeitsoptionen zur Verfügung. Abgerundet wird das Ganze durch ein Erfahrungspunktesystem, das man in der Form allerdings auch von anderen Vertretern des Genres kennt. Das ist nicht schlimm, denn das funktioniert sehr gut, ist aber auch ein weiterer kleiner Beleg dafür, dass Titanfall im Großen und Ganzen keine besonderen Innovationen mitbringt. Wenn man sich das Entwicklerteam von Respawn genauer anschaut und die bisherigen Arbeiten vergleicht ist klar, dass man die eine oder andere Handschrift wiedererkennt. Umso verwunderter ist man dann jedoch, wenn man sich die Spielmodi anschaut. Lediglich fünf verschiedene Spielvarianten stehen zur Verfügung. Blu e · 01/2014 Im typischen Team-Deathmatch Prinzip rücken sich die Spieler in Pilotenjäger und Materialschlacht auf die Pelle. Einmal gilt es gezielt, die gegnerischen Piloten aufs Korn zu nehmen, im anderen Modus darf man auch die unterstützenden Blechkameraden zum Auffüllen des eigenen Punktekontos umnieten. Hardpoint ist das, was man in anderen und die leichtgängige Spielweise schaffen es wirklich, zu begeistern. Umfangreiche Ausrüstungsoptionen, ein motivierendes Erfahrungssystem und die coolen Wallruns machen schon verdammt viel Spaß – und dann kommen noch die Titanen. Die Dinger machen das Ganze einfach erfrischend unberechenbar. Ein plötzlich auftauchender Titan kann das Blatt im letzten Augenblick noch wenden. Diese Kampfmaschinen teilen ordentlich aus und sind selber, nur durch die schlagkräftigen Anti-Titanenwaffen auszuschalten. Oder halt durch einen Titanen, wenn denn gerade einer zur Verfügung steht. Respawn hat es sogar geschafft, in die Multiplayer-Schlachten eine Story zu integrieren. Die daraus resultierenden Funksprüche, HUD-Videos und gelegentlich auftauchenden Charakter schaffen eine sehr überzeugende Atmosphäre. Positiv: + tolle Atmosphäre + erfrischend schnelles Spieltempo + coole Titanen + starker Soundtrack Negativ: - Grafik hinter den Erwartungen zurück - wenige Spielvarianten Spiel hier kaufen y Titel unter Eroberung kennt, dazu gibt es noch einen Capture the Flag-Modus. In Last Man Standing geht es richtig zur Sache, denn alle Spieler starten mit Titanen und es gilt, alle gegnerischen Kampfkolosse zu vernichten. Für ausreichende Abwechslung ist auch gesorgt, denn es stehen insgesamt 15 verschiedene Schlachtfelder zur Verfügung und, was keine Überraschung ist, weitere Karten wurden bereits angekündigt. Spielspaß „Grafik ist nicht alles“. Mit dieser Aussage hat sich sicher jeder schon mal ein Spiel „schön“ geredet. Besonders unter Rollenspiel-Fans konnte man dieses Verhalten öfter beobachten. Doch mittlerweile ist doch jedem klar, dass sich Spieltiefe, Umfang und Spielmechanik nicht mit einer hervorragenden grafischen Präsentation beißen müssen. Die schlechte Nachricht ist, dass bei den Titanen leider die optische Handbremse gezogen wurde. Die (sehr) gute Nachricht aber ist, spielerisch ziehen sie den Karren wieder aus dem Planetenstaub. Das rasante Spieltempo Fazit Auch wenn hier das Rad nicht neu erfunden wurde und ein paar kleinere Details etwas mangelhaft durchdacht wirken, „Titanfall“ ist ein ernstzunehmender Titel und aus dem Namen könnte schnell eine neue Marke wachsen. Wenn die Entwickler es verstehen, ihr Baby zu hegen und zu pflegen, aber auch konsequent zu erweitern und sich nicht alles für den Nachfolger aufsparen. EA hat sich hier eine ordentliche Konkurrenz für die etablierten Platzhirsche ins Haus geholt. Man könnte auch sagen, sie haben ihr Multiplayer-Königreich um eine weitere, aufstrebende Provinz erweitert. (mar) Spiel REVIEW Story Grafik Sound Multiplayer Spielspaß Fazit 7 7 8 9 9 8 163