Review PS4
Wäre da wenigstens lohnenswerte Beute zu
erwarten, wie besondere Ausrüstung, Sammelobjekte oder Erfahrungspunkte, dann
würde einen das wenigstens dazu motivieren. Wenn man aber nicht gerade unter extremen Entdeckungswahn leidet, kleptomanisch veranlagt ist oder einfach gerne alle
Herausforderungen eines Spiels annimmt,
dann lässt man solche Möglichkeiten recht
schnell links liegen. Eventuell ist man gerade
so knapp bei Kasse, dass man die Ausrüstung
nicht mehr auffüllen kann oder man unbedingt ein bisschen Kleingeld braucht, um ein
paar neue Skills zu erwerben, dann wird man
sich noch zu einem Abstecher überwinden
können. Und das ist wirklich schade, denn
dadurch fehlt es dem Spiel ein wenig an Ti efgang. Wenn man das alles so liest, könnte
man leicht abgeschreckt sein und denken,
„Thief“ wäre kein gutes Spiel. Das ist aber absolut nicht der Fall. Es macht Spaß durch die
Stadt zu schleichen und durch bewohnte
Häuser. Man beobachtet genau, welche
Route die Patrouille geht, um unbemerkt an
sein Ziel zu kommen und wie man den lästigen Wachposten ausschaltet ohne, dass sein
Kollege das mitbekommt. Alle diese elementaren Bestandteile sind vorhanden und machen auch irgendwie Spaß. Man hat nur bei
dem Versuch, das Spiel zugänglicher zu machen vergessen, einige Elemente konsequenter auszuarbeiten. Dabei hat man die
schwierigsten Stolpersteine eigentlich recht
gut gemeistert. Die KI funktioniert überwiegend gut. Wenn man Alarm auslöst, bekommt man richtig Probleme und muss sich
echt Gedanken machen, wie man die Situation bereinigt. Hat man dazu noch ein Schloss
zu knacken oder ist gerade auf der Suche
nach dem versteckten Safe, macht es richtig
Spaß. Besonders die verschiedenen Schwierigkeitsgrade kommen hier enorm zur Geltung. Da ist für jeden die passende Herausforderung dabei.
Positiv:
+ gelungene Lichteffekte
+ tolle Atmosphäre
+ schön gestaltete Stadt…
+ …mit tonnenweise Diebesgut
Negativ:
- leichter Mangel an spielerischer Freiheit
- Sound mit eingien nervigen Patzern
- Teile des Inventars wirken überflüssig
- etwas zu wenig „Thief“
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Fazit
Die Rückkehr des Meisterdiebs ist insgesamt ein positives Erlebnis, leider ohne zu
glänzen, geschweige denn, irgendwen
aus den (Schleich-)Schuhen zu hauen. Das
grundlegende Spielprinzip funktioniert
und Story und Atmosphäre sorgen gemeinsam für gute Unterhaltung. Die Last
der hohen Erwartungen schafft „Thief“
aber kaum zu stemmen und liefert insgesamt nur ein solides Reboot.
(mar)
Spiel REVIEW
Story
Grafik
Sound
Singleplayer
Fazit
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Blu
e · 01/2014