Blulife 01-2014 01-2014 | Page 11

die Finalisten hielt er jedoch große Stücke. Als Sieger trat Jeremias Heppeler mit „Sói – Wer war ich?“. Bei diesem düsteren Film über die innere Verwandlung einer Frau in ein werwolfartiges, triebgesteuertes Wesen, dem Manne gleich, kommt der Zuseher in den Genuss sehr aufwendig gefilmter Bilder und das in grafischer und technischer Hinsicht. Auch Heppeler bekommt die eckige Trophäe überreicht, stellt sich zu einem Gruppenfoto mit seinem Mentor auf und geht dann gemeinsam mit ihm von der Bühne. Andre Schulz Sieger Horror Walter Weber Sieger Comedy Kian Pfitzner Sieger Drama Jeremias Heppeler & Jörg Locher Sieger Experimental Tanya Zeran Siegerin Documentary Als die beiden Damen unter warmen Applaus von der Bühne gehen, wird bereits die nächste Kategorie eingeläutet. Für „Drama“ kommt der Regisseur und Kameramann Luigi Falorni als Mentor auf die Stage, dessen Film „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ ihm eine Oskar-Nominierung einbrachte. Er äußerte sich sehr positiv über die Entwicklung der Technik und ihren Einzug in den filmischen Bereich. Die Vorstellung Filme mit seinem Handy zu machen, das man immer bei sich trägt, es sofort editieren und teilen kann, findet er sehr bereichernd. Auf die Frage, ob man überhaupt ein Drama in nur fünf Minuten darstellen könne, antwortete er, dass es sogar in nur 30 Sekunden möglich wäre. Wichtig ist dabei nur der Ausgangspunkt, dass man vor einer Entscheidung steht und keiner der Wege ist ein guter Ausweg. Mit diesen Worten im Kopf werden die nominierten Filme in der kurzen Zusammenfassung präsentiert. Ohne große Umschweife Blu e · 01/2014 wird der Sieger Kian Pfitzner mit seinem Film „Der letzte Flug“, der über die Schmerzen der Trennung und des Verlustes spricht, prämiert. Der 18-Jährige hüpft locker auf die Bühne und bedankt sich. Die nächste Kategorie will an die Lachmuskeln der Zuseher. Christian Ulmen, bekannter Schauspieler und Entertainer, war Mentor der „Komödie“. Er konnte leider nicht persönlich anwesend sein, sondern sprach via Video zu den Schützlingen. Dieser drei Filme wurden daraufhin gezeigt. Aufmerksame Leser werden bereits den Sieger wissen, der im ersten Absatz beschrieben wurde. Auf die Bühne kommt Walter Weber mit seinem Werk: „Der perfekte Plan“. Die schnellen Schnitte und die geringen Kontraste im Filmmaterial sorgten für traumähnliche Sequenzen und unterhielten das Publikum. Wir näherten uns dem „Experimentalen Film“, dessen Mentor Thorsten Fleisch dem Medium Smart-Film etwas kritisch gegenübersteht. Die Möglichkeit, ständig Bilder und Video zu schießen, würde von der Besonderheit des Moments ablenken. Er selbst bliebe bei der „Old-School“ Methode. Auf Zu guter Letzt wird der König des Horrors, wie man ihn uns vorstellt, auf die Stage geholt. Es ist Jörg Buttgereit, Schöpfer von Filmen wie: „Schramm“ oder „Nekromantik 2“. Er versetzt fröhlich das Publikum in gute Stimmung und schwärmt über das Talent der Jugend, während er zugleich Angst vor dieser Konkurrenz hat. Die drei Finallisten werden erneut gezeigt und als Sieger tritt der gebürtige Thüringer Andre Schulz an seinen Mentor heran. Sein Film „The Blue Room“ zeigt das Leben einer Prostituierten, die in ihrem Tagebuch die Träume und Wünsche schreibt, während ihr Alltag der eigentliche Horror ist. Gefilmt mit starken Farben und absichtlichen Unschärfen, erzeugt der Film einen erkennbaren Stil. Als nun auch dieser Preis vergeben ist, glaubt man der Moderatorin letzter Job ist es, die Gäste zu verabschieden und sich bei den Sponsoren zu bedanken. Doch es kommt ganz anders. Der Vertreter Samsung an diesem Abend betritt erneut mit Jeannine Michaelsen die Bühne und möchte doch noch einen Film vorführen, der seiner Meinung nach uns nicht vorenthalten werden soll. Es ist der Finalist Ali Kanaan aus der Kategorie „Drama“. Nur kurz darauf wird sein Film „Mit letzter Kraft“ gezeigt. Es herrscht totenstille im Saal, während der Erzähler des Films über seine Bemühungen spricht, dem verhassten Vater einen Brief zu schreiben. Einen Brief, in dem er all sein Leiden, all seine Angst beschreibt. Als