Musik
EltonYellow Brick Road
John
Goodbye
Elton John gilt mit zirka 400 Millionen verkauften Tonträgern als einer der erfolgreichsten Musiker auf der Welt und belegt
nach den Beatles, Elvis Presley und Michael
Jackson Platz 4 in der Rangliste mit den
meistverkauften Tonträgern. Zwar gilt seine
Single „Candle in the Wind“ aus dem Jahr
1997 mit 37 Millionen Exemplaren als erfolgreichste Veröffentlichung, aber tatsächlich stammt dieser Song aus seinem 7. Studioalbum „Goodbye Yellow Brick Road“ aus
dem Jahr 1973. Ursprünglich wurde dieser
Song übrigens der verstorbenen Marilyn
Monroe gewidmet, wurde aber zum Tod
von Prinzessin Diana 24 Jahre später umgeschrieben.
„Goodbye Yellow Brick Road“ gilt als die Veröffentlichung, die dem Entertainer den endgültigen internationalen Durchbruch einbrachte. Wer dabei denkt, dass die Musik
des kleinen Briten lediglich aus sanften Piano
Balladen wie dem oben erwähnten Tributsong oder seine weiteren Hits „Sorry Seems
To Be The Hardest Word“ und „Don´t let the
Sun go down“ besteht, irrt. Tatsächlich zeigt
sich die musikalische Bandbreite von Elton
John weitaus vielschichtiger und bietet einen
wunderbaren Mix aus den Stilen Glam, R&B,
Gospel, Soul und Rock. Herausgekommen
sind dabei einzigartige Songs wie der über
zehnminütige und vielschichtige Opener „Funeral for a friend / Love lies bleeding“, das
weltweit bekannte und bereits eingangs erwähnte „Candle in the Wind“, das sanfte Titelstück „Goodbye Yellow Brick Road“, die
rockige und flotte Uptempo Nummer „Grey
Seal“, "The Ballad of Danny Bailey" (mit wunderbarem Instrumental Mittelpart) oder das
blues-rockige „All the Girls love Alice“ (das
ansatzweise schon erkennen lässt, was zehn
Jahre später mit „I'm Still Standing“ perfektioniert wurde, aber dabei wesentlich roher
und ungehobelter klingt).
Zur Wahl bekommt der Zuhörer insgesamt
vier Audiospuren. Neben einem DTS HD Master Audio 5.1 Surround Mix, der bereits 2004
für die damalige SA-CD Veröffentlichung von
Greg Penny in den Flower Sound Studios in
Kalifornien angefertigt wurde, gibt es noch
eine remasterte Stereo Abmischung, die Bob
Ludwig aktuell in den Gateway Studios in
Portland anfertigte. Diese liegt neben einer
LPCM Spur, darüber hinaus alternativ auch in
DTS HD Master Audio sowie Dolby True HD
2.0 vor. Sämtliche Varianten wurden in 24-bit
mit 96 kHz codiert. Wer auf eine weiträumige
Abmischung steht, sollte sich den Ludwig Mix
anhören, der eine klar differenzierte, weitläufig abgemischte Instrumentierung liefert und
dabei die einzelnen Elemente stets klar wiedergibt. Wer einen direkteren Klang bevorzugt, ist mit der LPCM Stereo Variante gut bedient, die trotz Remastering ausreichend Dynamik besitzt, die bei anderen Neubearbeitungen bekannter Klassiker oftmals auf der
Strecke bleibt.
Selbstverständlich sollte dabei kein moderner Klang erwartet werden, zumal es sich ohnehin nicht um einen Remix handelt. So klingen die Gitarren mehr fuzzy denn crunchy,
was aber nun mal Anfang der 70er Jahre gängig war. Dasselbe gilt für die übrige Instrumentierung. Das stellt aber keineswegs ein
100 www.bluray-disc.de
Manko dar, im Gegenteil, denn so klingt ein
Pop Rock Album Anfang der 70er Jahre. Wer
auf die Beatles, die frühen Genesis, Queen
oder Pink Floyd steht, wird dies entsprechend bestätigen. Fans, die dieses Album
schon kennen, wissen ohnehin die Qualität
dieses herausragenden Werks zu schätzen.
Ob ein Upgrade notwendig ist, sollte man die
SA-CD bereits besitzen, bleibt jedem selbst
überlassen. Dafür spricht, dass das komplette Album sich auf einer Blu-ray Audio befindet, im Gegensatz zu den beiden Audio Discs
der SA-CD. Dafür fehlen die vier Bonussongs,
sowie die Bonus-DVD mit "The Making of
Goodbye Yellow Brick Road". Wer dieses Album noch nicht sein Eigen nennen sollte und
zudem auf eine bestmögliche Klangqualität
Wert legt, ist mit dieser Veröffentlichung
sehr gut bedient.
(sah)
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BLU-RAY REVIEW
Album
Klang
Surround
Gesamt
8
9
9
9
Blu
e · 01/2014