BIG PICTURE digital 10/2015 | Page 36

Home Cinema /Special Interest Menschen auf den Feldern und im Labor: Was bekämpft den Hunger am wirksamsten? 10 Milliarden Nach dem Erfolg von „Taste The Waste“ reist Valentin Thurn um die Welt um herauszufinden, ob für die prognostizierten zehn Milliarden Menschen im Jahr 2050 genügend Nahrung vorhanden sein wird S OT: 10 Milliarden – wie werden wir alle satt?, D 2015 R: Valentin Thurn FSK: o. A. L: 107 Minuten Anbieter: Prokino Ab 22. Oktober 2015 auf DVD erhältlich 36 big-picture-magazin.de chon jetzt hat jeder dritte Mensch nicht genügend zu essen; ein riesiges Problem in den Entwicklungsländern, um die sich der Westen aber nicht groß kümmert, da hier keine Profite gemacht werden können. Saatgutgiganten wie etwa Bayer setzen vor allem auf Gentechnik, nur zehn Konzerne beherrschen drei Viertel des Weltmarkts. Mittels künstlicher Züchtungen aus dem Labor sollen verbesserte Planzen erschaffen werden. Problem bei veränderten Nutzpflanzen: Die Hybride müssen jedes Jahr neu gekauft werden, die Bauern können kein eigenes Saatgut züchten. Das steigert die Abhängigkeit gegenüber der Industrie. Ein anderer Weg wird etwa bei der Saatgut-Bank in Balasore, Indien beschritten. Hier lagern diverse alte Sorten, die Bauern können sich bedienen und zahlen im Jahr darauf mit Samen zurück. Hunderte verschiedener Reisarten werden so erhalten. Die traditionellen Sorten haben zudem den Vorteil, dass sie keinen künstlichen Dünger brauchen. Dessen Produktion ist nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtet: Ebenso wie fossile Brennstoffe werden auch die Vorkommen an Kunstdünger in wenigen Jahrzehnten erschöpft sein. Auf Nährstoffe im Kreislau f setzen dagegen Biobauern, die mit Dung und Gründünger arbeiten. Hochproduktiv, aber wenig effizient wird die konventionelle Landwirtschaft von ihnen eingeschätzt. In diesem Stil geht es weiter, Thurn stellt kleine Bauern und große Industriekonzerne gegenüber und zeigt diverse lokale Betriebe, die an regionalen Lösungen arbeiten. Da kann jeder vor der eigenen Haustür tätig werden. Besonders spannend fanden wir das Schlaraffenland im britischen Todmorden, wo Bürger in Parks Obstbäume und Gemüse pflanzen; ernten darf jeder. [sr] Fazit: Massentierhaltung contra Selbstversorger, Kunstdünger versus Biobauer, künstliche Hamburger oder Insekten-Snacks. Die Lösungen für die Zukunft sind zahlreich Wertung ✪✪✪✪✪