BIG PICTURE digital 10/2015 | Page 13

Sicario „Sicario“ bedeutet in Mexiko Auftragskiller. Und die sind billig zu haben, denn ein Menschenleben ist nicht viel wert im Drogenkrieg, der an der Grenze zu Arizona tobt. Ausnahme-Regisseur Denis Villeneuve („Prisoners“) schickt Emiliy Blunt als ziemlich ahnungslose Agentin in diese Hölle B ei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes stieß der atemlose Drogenthriller nicht auf einhellige Begeisterung, und bereits nach der Eingangssequenz versteht man warum. Villeneuve inszeniert die Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Kartell mit einer schonungslosen Härte, die man so zuletzt vielleicht in den Siebzigern im Kino gesehen hat. Das mag manchem zartbesaiteten Kritiker an der Croisette übel aufgestoßen sein. Im Mittelpunkt der Handlung (und gleichzeitig als Identifikationsobjekt dienend) steht die junge FBI-Agentin Kate Macer (Emily Blunt), die als Teil eines SWAT-Teams ein Haus am Stadtrand von Phoenix umstellt. Nach einer kurzen Schießerei übernehmen die Polizisten das Gebäude und machen im Inneren einen grausigen Fund: 42 Leichen in unterschiedlichen Stadien der Verwesung sind in den Wänden eingemauert, gefoltert und getötet vom Sonora-Kartell. Kate könnte kotzen wenn sie daran denkt, dass die US-Behörden keine Chance haben