Schuld &
Sühne
Strafverteidiger Ferdinand von Schirach
ist gleichzeitig Autor kriminalistischer
Kurzgeschichten. Nach „Verbrechen“
erscheint mit „Schuld“ jetzt die zweite
Verfilmung seiner Storys, die auf wahren
Begebenheiten beruhen. In den sechs
Fällen läuft auf einem „Volksfest“ alles
aus dem Ruder, die „DNA“ überführt ein
Pärchen, das vor vielen Jahren einen
Fehler begangen hat, eine Gruppe junger
Internatsschüler interessiert sich gefährlich intensiv für „Die Illuminaten“. „Der
Andere“ wird von seinem Nebenbuhler
beinahe totgeschlagen, „Schnee“ färbt
sich rot, und ein „Ausgleich“ für das lange andauernde Martyrium einer jungen
Mutter wird vor Gericht gefunden. Moritz
Bleibtreu überzeugt in der Hauptrolle als
Rechtsanwalt Friedrich Kronberg.
Mittdreißigerin Susi Q (Katharina Wackernagel) schert sich nicht um Konventionen. Sie
haust in Berlin in einer abbruchreifen Wohnung ohne Strom und Wasser, lebt offen ihre
lesbischen Affären aus und liebt es, mit ihrem besten Kumpel Mark (Sebastian Schwarz)
um die Häuser und die Welt zu ziehen. In einem gemeinsamen Reiseblog berichten sie
von ihren Abenteuern. Für Susi könnte das alles gerne so weitergehen, doch dann verliebt sich Mark in Vivian und spricht plötzlich von Heirat und Zukunftsplanung. Für seine
platonische Freundin hat er immer weniger Zeit und will sogar die nächste große Reise
absagen. Echt jetzt?
Regisseur Jonas Grosch
(„Aufstand der Praktikanten“)
inszenierte die deutsche
Indie-Komödie mit lockerer
Hand und frechen Charakteren, eine angenehme Abwechslung im deutschen
Dramen-Einerlei.
„bestefreunde“ ist vor kurzem fürs
Heimkino erschienen und ist
ein kleiner Tipp für Fans des
schrägen Alltagskinos.
Liebe lieber
isländisch
Die Irrungen und Wirrungen der Liebe
in all ihren Formen: Aus dem Blickwinkel
der Pferde betrachtet erscheint das Verhalten der Menschen geradezu tragischkomisch bis absurd. Das Spielfilmdebüt
des Schauspielers und Theaerregisseurs
t
Benedikt Erlingsson betört durch schrägen Humor und ein Faible für skurrile
Gestalten. „Von Menschen und Pferden“
war Islands diesjähriger Oscarvorschlag
– herrlich seltsam und ab 25. Juni auf
DVD zu bestaunen.
big-picture-magazin.de
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