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/Drama
John Goodman will
sein Geld zurück
The Gambler
Mark Wahlberg spielt um sein Leben, das ihm
selbst nichts bedeutet – und scheitert
W
enn er nicht im Hörsaal über Autoren doziert, verbringt
Literaturexperte Jim Bennett (Mark Wahlberg) seine Zeit
mit illegalem Glücksspiel. Dabei hat er sich mächtige
Schulden aufgehalst, die gleich mehrere Kredithaie jetzt zurückha
ben wollen. Also auf zu Mama. Seine wohlhabende Mutter (Jessica
Lange) gibt ihm zähneknirschend die 260.000 Dollar, die er aber
kurzerhand verspielt anstatt sich freizukaufen. Ist eh egal, denn Jim
steuert schon lange auf den persönlichen Untergang zu.
Im 1974er Original war es James Caan, der die Rolle des abstei
genden Spielers übernahm. Von dessen Klasse ist das Remake weit
entfernt: Mark Wahlberg wirkt als Professor im Hörsaal fehlbesetzt
und überfordert, hat aber immerhin die lakonische Zockerseite sei
ner Figur im Griff. Doch die funktioniert nicht, weil es dem mit
versteinerter Miene spielenden Jim schnurzegal zu sein scheint, ob
er verliert oder gewinnt. Wer könnte dabei mitfiebern?
[eb]
Fazit: Langatmige und dramaturgisch substanzlose Loser-Ballade mit tollen Bildern und einem unsympathischen Helden
OT: The Gambler, USA 2014 R: Rupert Wyatt D: Mark Wahlberg, Brie Larson, John Goodman, Jessica Lange, Michael K. Williams FSK: 12 Jahre L: 107 Minuten Anbieter: Paramount
Ab 28. Mai 2015 auf DVD und Blu-ray
Wertung
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Unbroken
Angelina Jolie verfilmte das unglaubliche Leben
des Olympioniken Louis Zamperini
A
ls Kind muss Immigrantensohn Louis Zamperini (Jack
O‘Connell, „Mauern der Gewalt“) reichlich Prügel und An
feindungen einstecken – bis sein Talent als Läufer entdeckt
wird. 1936 geht er für die USA bei den Olympischen Spielen in Ber
lin an den Start, doch danach durchkreuzt der Krieg seine weiteren
Karrierepläne. Louis geht zur Luftwaffe, wird mit seinen Kameraden
über dem Pazifik abgeschossen, nach Wochen im Rettungsboot von
den Japanern aufgefischt und in ein Kriegsgefangenenlager gesteckt.
Dort erregt er die Aufmerksamkeit des fiesen Kommandanten Wa
tanabe, der ihn bei jeder Gelegenheit erniedrigt und quält.
Die Gefechtsszenen wirken künstlich, der Held unnahbar: Angelina
Jolies zweiter Spielfilm vermag anfangs zwar kaum mitzureißen,
doch das existenzialistische „Duell“ mit dem sadistischen Lagervor
steher in der zweiten Filmhälfte ist definitiv
packend und sehenswert.
[eb]
Fazit: Antiseptisch wirkendes Kriegsdrama
aus erfrischend ungewohnter Perspektive
OT: Unbroken, USA 2014 R: Angelina Jolie D: Jack O‘Connell,
Domhnall Gleeson, Miyavi FSK: 12 Jahre L: 132 Minuten Anbieter: Universal Ab 28. Mai auf DVD und Blu-ray
Wertung
28
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big-picture-magazin.de
Keine Chance: Watanabe (r.)
hat Louis auf dem Kieker