Tierosteopathie
Die Tierosteopathie bedarf der Tierphysiotherapie als Grundlage, um die
manuellen Therapien verstehen und die Verfahren richtig anwenden zu können.
Die Osteopathie ist ein Verfahren, bei
dem der Therapeut allein mit seinen
Händen untersucht und behandelt. Ziel
ist, Bewegungseinschränkungen aufzuspüren und zu beheben.
Die Osteopathie gliedert sich in drei
Fachgebiete: die Cranio-Sacrale
Osteopathie beschäftigt sich mit der
Behandlung von Schädel, Wirbelsäule,
Becken und Nervensystem, die Fasziale
Osteopathie widmet sich den Muskelund Fasziensystemen, und die Viszerale
Osteopathie bezieht sich auf Organe
und Gefäße. Alle drei Gebiete werden
im Lehrgang behandelt.
Der Begriff der Osteopathie geht auf
den US-amerikanischen Arzt Andrew
Taylor Still zurück und setzt sich zusammen aus den altgriechischen Begriffen
„osteon“ und „pathos“, die „Knochen“
und „Leiden“ bedeuten.
Jedes Körperteil, jedes Organ und jedes
Gewebe benötigt Bewegungsfreiheit,
um optimal funktionieren zu können.
Ist die Beweglichkeit eingeschränkt,
entstehen aus Sicht der Osteopathie
Gewebespannungen, die ihrerseits
Funktionsstörungen nach sich ziehen.
Summieren sich diese Funktionsstörungen, kann sie der Körper irgendwann
nicht mehr kompensieren. Dann treten
Beschwerden auf – der Organismus
wird krank.
Die entsprechenden Erkrankungen
als solche können mannigfaltig sein.
Tatsächlich ging Andrew Taylor Still
davon aus, dass alle Krankheiten mit
einer verminderten Eigenbewegung von
Strukturen wie Muskeln, Faszien,
Bändern, Gelenken, Knochen und
Organen im Zusammenhang stehen.
Außerdem betonte er, dass ein Organismus nur gesund sein kann, wenn die
Versorgung und Entsorgung von Zellen
durch das Nerven- und Gefäßsystem
sowie die Fähigkeit des Körpers zur
Selbstregulation und Selbstheilung
möglich ist. Narben, Muskelverspan-
nungen oder sogenannte Blockaden
stören diese Regulation und begünstigen Erkrankungen damit.
Aufgrund der Komplexität des Berufsbildes und der Anforderungen an
Tierosteopathen baut die Tierosteopathie-Ausbildung an der ATM auf
dem Lehrgang Tierphysiotherapie auf.
Osteopathen benötigen die praktischen
Kenntnisse der Physiotherapie, um
diese bei ihren Patienten komplementär
einsetzen zu können. Die theoretischen
Lerninhalte zur Anatomie sind in der
Tierphysiotherapie und der Tierosteopathie gleich, Sie müssen hier nichts
doppelt lernen.
Die Ausbildung Tierosteopathie
beginnt, sobald Sie bestimmte Pflichtseminare und Praktika in der Ausbildung Tierphysiotherapie besucht
haben. Lernen Sie den Beruf von Grund
auf an der ATM, absolvieren Sie innerhalb von zwei Jahren zwei Lehrgänge,
die Tierphysiotherapie und die Tierosteopathie, und schließen beide jeweils
mit einer schriftlich-theoretischen und
einer praktisch-mündlichen Abschlussprüfung ab.
Die Tierosteopathie-Ausbildung
für Hund & Pferd auf einen Blick
• Dauer: 12 Monate, als Aufbaulehrgang für
Tierphysiotherapeuten
• Einstieg: zweimal jährlich möglich
• Tierarten: Hund, Pferd sowie Hund & Pferd
in Kombination
• Leistungspaket: Lernunterlagen einschließlich aller
Werkzeuge der ConnectiCloud
und 26 Tagen Praktika
• Kosten: : 2.470 bis 3.480 Euro
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