ASO! Augsburg Süd-Ost November 2015 | Page 15

15 A S O ! November 2015 Professor Hirt umschrieb die Problematik und den immensen Zeitaufwand, den Industrie und Handwerk bisher hatten, um mit Modellen aus Holz, Styropor oder anderen Materialien Prototypen für Bauteile und Gussformen zu fertigen. Mit ihrem hochwertigen Maschinenbau, präziser Steuerung und Software bietet Voxeljet mit den entsprechend wichtigen Schnittstellen eine nicht mehr wegzudenkende Zeitersparnis und Qualität – „modernste Industrietechnik, Industrie 4.0“. „Wir hätten Sie auch gerne im Augsburger Technologie-Zentrum. Verstehen Sie das nicht als Abwerbung zum Umzug. Aber eine Voxeljet-Außenstelle würde den Entwicklern und Firmen bei uns vor Ort sehr nutzen.“ Zuletzt nannte er auch beeindruckende Zahlen. Voxeljet hat – trotz inzwischen starkem Engagement im Ausland – kürzlich 20 Mio. € am Standort Friedberg investiert. Angefangen mit vier Mitarbeitern im Gründungsjahr 1999, arbeiten heute über 200 Beschäftigte am Standort und eine Aufstockung auf 300 ist geplant. Somit gab es allen Grund zu einer „herzlichen Gratulation“ von der IHK Augsburg. sse Augsburg; Stephan Werner, Frankfurt; die Preisträger Stefan Hirt, IHK Augsburg; Bürgermeister Roland Eichmann. Industriezweigen scheint es noch nicht angekommen zu sein. Wann erwarten Sie den Durchbruch für den 3D-Druck? Foto: voxeljet Der 3D-Druck ist in vielen industriellen Anwendungen bereits alltäglich. Aufgrund der relativ langen Adaptionszyklen, die bei Investitionsgütern dieser Größenordnung Beide Preisträger bedankten sich bei der Stadt, nicht nur für die Auszeichnung und die Unterstützung. Der Standort war bewusst gewählt worden – und hat sich als richtig bestätigt. „Auch wenn über neue Niederlassungen wie gerade z.B. China diskutiert wird, sind wir froh in Friedberg produzieren zu können und nicht in China.“ Herr Stephan Werner – Dozent für Musik in Frankfurt, der extra von dort angereist war – hielt die Laudatio für den Musiker und Musikpädagogen Herrn Stefan Schmidt. Er erinnerte an seinen ersten Kontakt mit dem Preisträger am Konservatorium der Frankfurter Musikschule. Inzwischen reden alle Kollegen von Stefan Schmidt mit Hochachtung und Bewunderung. Seine erfolgreiche Arbeit sei in den folgenden Faktoren begründet: Das Erkennen von Begabungen, hervorragende Kontakte zu Schülern und Eltern sowie ein kompetentes Unterrichtskonzept. Den Lohn dieser Arbeit könne man sehr gut an den vortragenden Schülern erleben und hören. Und ein weiterer Grund sowie Motivation sei offensichtlich dieser: “Friedberg beflügelt“. Musikalisch beeindruckend umrahmt wurde der Abend von den mehrfach – auch international – preisgekrönten Gitarristen Leonore Spangenberger und Jakob Schmidt. So waren virtuose Musikstücke wie: „Clown Down“ und „Light Motif“ aus „Triaela“ von Roland Dyens und „Passacaglia“ von Alexandre Tansman sowie als ÜberraschungsDuett „A New Ground“ von Henry Purcell zu hören. Text / Fotos: B. Steiert üblich sind, kommt es aber immer wieder vor, dass das Potenzial des 3D-Drucks in der Industrie nicht vollkommen ausgeschöpft wird. Gerade bei der Fertigung von Prototypen, Kleinserien oder komplexen Individualanfertigungen kann der Zeitund Kostenvorteil zum Tragen kommen. Wir arbeiten mit innovativen Unternehmen zusammen, um weitere Anwendungsmöglichkeiten des 3D-Drucks zu erarbeiten und marktfähig zu machen. Wir empfehlen deswegen jedem produzierenden Unternehmen sich über die Vorteile und Möglichkeiten des 3D-Drucks zu informieren. Wie werden Sie sich auch in Zukunft von immer mehr Konkurrenten abheben? Aktuell benötigen komplexe 3D-Drucke mehrere Stunden oder Tage. Sehen Sie Potenzial, den 3D-Druck in absehbarer Zeit wesentlich zu beschleunigen? Welche Arbeitsplätze sind bisher hier im Businesspark entstanden - und was suchen Sie für den weiteren Ausbau? Wir arbeiten kontinuierlich an optimierten 3D-Druckverfahren. Neben der Beschleunigung sind aber noch andere Parameter für unsere Kunden wichtig: z.B., dass der Druck sehr präzise erfolgt, dass die Erzeugnisse in der Industrie gut weiterverarbeitet werden können und dass man letztendlich effizient und wirtschaftlich produziert. Der Markt ist im Moment wachsend und zieht damit natürlich auch Wettbewerber an. Im Moment ist er aber groß genug, so dass jeder Hersteller von 3D-Drucksystemen im industriellen Bereich – im Wesentlichen – seine eigene Nische bedienen kann. voxeljet ist auf Formen und Modelle für den Metallguss spezialisiert. In Zukunft möchten wir noch weitere Zielgruppen angehen und durch kontinuierliche Weiterentwicklung der Technologie unsere Marktposition stärken. Mittlerweile haben wir ca. 200 Mitarbeiter an unserem Standort in Friedberg. Weltweit gehen wir auf ca. 250 Mitarbeiter zu. Wir suchen Fachkräfte wie z.B. Mechatroniker und für das nächste Jahr auch wieder Auszubildende, um unser Wachstum nachhaltig unterstützen zu können. Interessenten können sich gerne auf unserer Homepage informieren: http://www.voxeljet. de/karriere/ Das Gespräch führte B. Steiert