03.06.2020 | Page 18

Special SELBSTPORTRÄTS 18 KREATIV ANS WERK Verleihe deinen Selbstporträts mit diesen Ideen eine kreative und lebendige Note. Kreative Mittel einsetzen: Um dieses Selbstporträt aufzuwerten verwendete Ivanova Rauch- und Funkenfotos, die sie mit dem Porträt verblendete. Dass du dich selbst fotografierst, bedeutet nicht, dass deine Selbstporträts zwingend von dir als Person „handeln“ müssen. So stellt das Arbeiten mit sich selbst als Motiv auch eine großartige Möglichkeit dar, neue und kreative Techniken zu erforschen – ohne hierfür die Zeit eines Models zu benötigen. Besonders künstlerische Fotos erzeugst du zum Beispiel, wenn du die Szenerie absichtlich mit langen Verschlusszeiten verwischst, Doppelbelichtungen verwendest, Filter oder spezielle Optiken wie ein Lensbaby verwendest. Die meisten Profis erzeugen kreative Porträt-Effekte direkt beim Fotografieren, anstatt sich später auf die Zauberei von Photoshop zu verlassen. Taya Ivanova erzählt zum Beispiel: „Ich liebe es, Vordergründe zu erschaffen. Dazu bedecke ich einen Teil der Linse mit Blumen, Haaren oder meiner Hand. Diese Technik lässt selbst die einfachsten Porträts traumhaft aussehen. Zudem erstelle ich gerne Doppelbelichtungen und Reflexionen und verwende zufällige Texturen, die ich online finde. Verfügt deine Kamera über keine Funktion für Mehrfachbelichtungen, kannst du nämlich auch einfach zwei Bilder aufnehmen und in Photoshop mithilfe von Ebenen überblenden.“ Um Hilfe bitten: Für dieses abstrakte Selbstporträt fotografierte sich Taya Ivanova durch einen Diffusor hindurch. Ein Familienmitglied half hierbei dabei, die Haare zum Schweben zu bringen. Ein weiterer kreativer Ansatz stellt das Fotografieren durch halbtransparente Dinge dar – zum Beispiel durch Stoffe, Laub oder ein Fenster mit Spiegelungen. Taya Ivanova verwendet hierfür ganz alltägliche Gegenstände und inszeniert sich selbst mit Front- oder Gegenlicht. Julia Wimmerlin beschichtete für eine ihrer Selbstporträt-Serien ihre Linse mit Vaseline. „Ich habe selektiv Vaseline auf mein Objektiv geschmiert, um in diesen Bereichen die perfekte Schärfe aufzulösen und den Fotos einen malerischen Look zu verleihen.“ Behalte beim Fotografieren stets im Hinterkopf, dass du nahezu alle allgemeinen Porträttechniken auch für deine Selbstporträts anwenden kannst. Um beispielsweise Bewegungsunschärfe als Kreativeffekt zu nutzen, wähle die Verschlusspriorität deiner Kamera und stelle eine lange Belichtungszeit ein. Unser Tipp: Integriere Lichtquellen, wie zum Beispiel Lichterketten, und verwandle diese durch Bewegung in leuchtende Streifen. Nächstes Kapitel: Nachträgliche Bildeffekte